Was der Fanfarenzug für Kinder tut. Und warum Hilfskräfte benötigt werden
-
VON BERNHARD WEIZENEGGER (TEXT UND FOTOS)
Offingen Die Sonne lässt gestern in Offingen die Herzen der Faschingsbesucher höher schlagen – und die Idee des Fanfarenzugs ebenfalls: Der Erlös ihrer blutroten Orden wird dem Kinderhospiz in Grönenbach zugute kommen. „Nach dem Fasching werden wir für die Kinder dort auftreten“, verspricht der musikalische Leiter Christoph Osterlehner. Fasching feiern und dabei Gutes tun – schön, wenn das viele Nachahmer finden könnte.
Traditionell führt die Lauinger Fanfare-Brass-Band den Zug an, dann folgen die Schnuttenbacher Kindergartenkinder und die Offonia. Musikgruppen, Fußgruppen und Garden im Wechsel. Dazwischen ist ein einziger politisch kritischer Beitrag. Die kräftig beschallten Wagen mit durchaus bekannten Mottos dominieren dafür etwa drei Viertel des Zuges.
Enorm sind die organisatorischen Leistungen im Hintergrund: Feuerwehr, Rotes Kreuz, Polizei und Sicherheitsdienst sind im Einsatz. Am Abend zeigt sich, dass sich das Sicherheitskonzept bewährt hat: In der Einsatzzentrale im Feuerwehrhaus werden alle Liegen benötigt, um leicht verletzte Besucher und einige stark alkoholisiere Jugendliche zu versorgen. 30 Aktive der Feuerwehr mit Ortsteil Schnuttenbach sowie 18 Sanitätskräfte plus Notarzt waren auf alles vorbereitet.
IBei uns im Internet
Mehr Bilder vom Faschingsumzug unter guenzburger zeitung.de/lokales
„Feuerwehrmann Sam“ist das Motto des Kinderhauses Schnuttenbach. Viele kleine Feuerwehrmädchen und buben laufen gestern in Offingen vorne mit, als über 90 Faschingsgruppen durch den Ort zogen. Sonniges Wetter lässt die Farben der bunten Kostüme richtig...
Und immer wieder die „Black Pearl“– nur stimmt doch da irgendwas nicht, oder? Wasser bekommt sie gestern keines unter den Kiel, vielmehr überquert sie hier die Mindel. Gewaltige Aufbauten haben die Wagenbauer der Vereine mitgebracht.
Als politisches Kasperltheater nimmt dieser Offinger Narr die Koalitionsverhandlungen in Berlin wahr. Von der GroKo spannt er den Bogen zur Trumpschen Weltpolitik – es ist der einzige kritische Beitrag. Stoff genug gäbe es auch mit regionalen Themen.
Indianer gibt es auch in Offingen – die der Faschingsfreunde tragen prächtigen Fe derschmuck und haben Körbe voller Bonbons dabei.
Für was breite Rücken alles gut sein können: Akrobatische Einlage der Faschings freunde Kadeltshofen. Prinzessin Sabrina II. und Prinz Paul I. haben gut lachen.
Ein kleiner Flirt geht immer – und dann volle Kraft in die Trommel, das macht mäch tig Wumms – und Eindruck.
Gardemädchen, Hexen und Musik – die traditionellen Fußgruppen glänzen durch ihre Tanzeinlagen. Die Musik ist handgemacht und authentisch.
Der kleine Mexikaner der Faschingsfreunde aus Rettenbach bekommt mit seinem großen Sombrero bestimmt keinen Sonnenbrand.