Noch kein Abschiedsbesuch
Warum Bezirkstagspräsident Reichert kein Problem damit hat, aufzuhören
Günzburg Mit 66 Jahren ist für den schwäbischen Bezirkstagspräsidenten Jürgen Reichert absehbar, dass ein neues Leben anfängt – weil ein anderes aufhört. Denn der schwäbische Bezirkstagspräsident aus Bobingen (Kreis Augsburg) tritt nach drei Legislaturperioden nicht mehr für dieses Spitzenamt an. Vielen gilt als wahrscheinlich, dass der Augsburger Landrat und derzeitige CSUFraktionsvorsitzende im Bezirkstag, Martin Sailer, die Nachfolge übernehmen wird. Dahingehend wollte Reichert beim Redaktionsbesuch der Günzburger Zeitung nichts bestätigen, zumal der Bezirkstagspräsident aus den Reihen der gewählten Bezirksräte bestimmt wird. Sein Ziel sei, betont er, einen „soliden Übergang“zu schaffen. Tränenreich werde der Abschied nicht. „Wenn ich etwas gut kann“, sagt der CSU-Politiker, „dann kann ich gut mit etwas abschließen.“Reicherts Vorgänger, der frühere Günzburger Landrat Georg Simnacher, hat es mit 29 Jahren fast auf die doppelte Amtszeit gebracht. „Für mich sind 15 Jahre eine vernünftige Zeitspanne“, befindet Reichert und lobt den Weitblick Simnachers im Sozial- und Gesundheitswesen. „In Bayern gibt es keinen anderen Bezirk, der in der Psychiatrie ein derartiges regional gegliedertes Versorgungssystem hat.“Das Bezirkskrankenhaus (BKH) Günzburg ist ein wichtiger Teil davon. In den Standort würden insgesamt 100 Millionen Euro investiert. „Wir sind ja schon dabei. 2018 geht es voll los mit den Maßnahmen. Aus Günzburg wird die nächsten zehn Jahre in jedem Jahr etwas zu berichten sein“, sagt er und kündigt verschiedene Besuche im Landkreis 2018 an. Und danach? Dann gebe es endlich die Chance, mit seinen in Nürnberg lebenden Enkeln (zehn, neun und sieben Jahre alt) in den Urlaub zu fahren. „Darauf freue ich mich.“