Wie tief ist der Riss?
der Bürger, wo denn die KinoLeuchtschrift abgeblieben ist. Auch wenn der materielle Wert der Leuchtschrift nur gering sein mag – hier geht es um ein nicht alltägliches Relikt aus der „Wirtschaftswunderzeit“der 50er Jahre, auf seine Weise auch ein Symbol der Krumbacher Stadtgeschichte. So fordern Stadträte und Bürger zurecht Aufklärung. Wohl auch unter dem Eindruck der „dicken Luft“in der jüngsten Stadtratssitzung begab sich Bürgermeister Fischer in Sachen Leuchtschrift auf Spurensuche. Und er wurde schließlich offenbar fündig. Damit scheint der Ablauf der Dinge fürs Erste geklärt. Doch eines bleibt bemerkenswert: Fischer ließ im Gespräch mit unserer Zeitung durchblicken, dass er das „Leuchtschrift-Rästel“offensichtlich ohne nennenswerte Unterstützung seines Stadtbaumeisters Björn Nübel gelöst hat. In dieses Bild passen die Antworten, die Nübel bislang in Sachen Leuchtschrift gab wie etwa „das kann ich nicht mehr sagen“oder „dazu sage ich nichts“. Fischer sagt, dass er mit Nübel nun „ein ernsthaftes Wörtchen“in Sachen Kommunikationskultur reden möchte. Das deutet darauf hin, dass es im Verhältnis zwischen Bürgermeister und Stadtbaumeister reichlich „Luft nach oben“gibt. Außenstehende können nur ahnen, wie tief der Graben zwischen dem Bürgermeister und einem seiner wichtigsten Mitarbeiter ist. Aber auf einen sehr tiefen Graben deutet hin, dass Fischer den Stadtbaumeister öffentlich kritisiert. Öffentliche Kritik eines Chefs an einem seiner bedeutendsten Mitarbeiter: Das ist, sagen wir, ein nicht alltäglicher Vorgang. Wie wird sich die Geschichte weiterentwickeln? Am Zug ist nun der Rechnungsprüfungsausschuss des Stadtrates. Dort sind nun weitere Details des „Leuchtschrift“-Rätsels zu klären. Bürgermeister Fischer will seinen Stadtbaumeister anweisen, dort den Vorgang zu erklären. Auch das spricht für sich. Es bleibt schließlich eine elementare Frage: Wie geht das weiter zwischen Bürgermeister und Stadtbaumeister – wird der Riss noch tiefer?