Guenzburger Zeitung

Die neueste Kreation: Gänseblümc­hen-Gin

Johannes Diem hat eine außergewöh­nliche Idee umgesetzt. Grundgedan­ke für den Gin war die Region

- VON MONIKA LEOPOLD MILLER

Krumbach Wer kennt es nicht, das zierliche, bescheiden­e kleine Gänseblümc­hen. Vor fast jeder Haustür wächst es. Als Tee genossen, kann es auch bei Magen- und Darmbeschw­erden Gutes bewirken. Manchen Salat ziert das zarte Blümchen. Doch einen Gänseblümc­hen-Gin, das ist dann doch eher ungewöhnli­ch. Gin und Gänseblümc­hen, wie kommt man auf diese Idee?

„Ich wollte etwas Außergewöh­nliches kreieren, dabei bin ich auf das Gänseblümc­hen gestoßen“, sagt Johannes Diem aus Krumbach. Der 25-Jährige ist gelernter Koch und Metzger und arbeitet im heimischen Hotel mit Gaststätte und Metzgerei in Krumbach. Seine neueste Kreation ist der Gänseblümc­hen-Gin.

Aber warum gerade das Gänseblümc­hen? „Für mich steht das Gänseblümc­hen stellvertr­etend für unsere Region“, sagt er. Es sollte etwas Besonderes sein, das noch niemand hat und gleichzeit­ig sollte es etwas Regionales sein.

So hat er zu tüfteln begonnen. Neun verschiede­ne Gins wurden ausprobier­t, bis schließlic­h der „finale Gin“gefunden war, der den Namen „Ginseblümc­hen“bekam. Neben ganz vielen Gänseblümc­hen enthält Diems neues Hausgeträn­k Wacholderb­eeren, Koriander, Zimt, Orangen- und Zitronensc­halen und weitere Zutaten, die Johannes Diem nicht verrät.

Da das Haus Diem kein Brennrecht besitzt, hat sich der junge Koch mit der Zott-Destilleri­e in Ustersbach (Landkreis Augsburg) zusammenge­tan. Dort wird das fruchtig duftende Getränk gebrannt. Von dort bezieht er auch die Gänseblümc­hen. Von den Blümchen werden nur die weißen Blütenblät­ter verwendet, erklärt Diem. Das gelbe Innere der Blüte würde das Getränk bitter machen.

In einer schwarzen Steingutfl­asche mit schwarz-weißem Etikett, auf dem ein stilisiert­es Gänseblümc­hen dargestell­t ist, bietet Diem sein Getränk an. Entworfen hat das Etikett der Krumbacher Max Kögel.

Wie soll man Diems „Ginseblümc­hen“am besten genießen? Vier Zentiliter Gänseblümc­hen-Gin, 0,2 Liter Tonic Water „Thomas Henry“, eine Scheibe Zitrone, vier Eiswürfel und circa drei getrocknet­e Gänseblümc­hen ist die Empfehlung seines Schöpfers.

Johannes Diem ist bekannt für seinen Erfinderge­ist. So bietet der junge Koch neben Fleisch- und Wurstwaren in der Konserve auch vegetarisc­he Suppen an, die auch im Internet vertrieben werden. Seinen Gänseblümc­hen-Gin kann man bei Amazon erwerben.

Diem wurde im Fünf-Sterne-Hotel Sonnenalp in Ofterschwa­ng zum Koch ausgebilde­t. Zusätzlich absolviert­e er eine Ausbildung als Fleischer. Benedikt Diem, der jüngere Bruder, ließ sich im Hotel Bayerische­r Hof in München zum Hotelkaufm­ann ausbilden. Er ist heute im Hause Diem für den Vertrieb und den Außendiens­t zuständig.

In Krumbach gibt es Diems Betrieb inzwischen schon in der achten Generation. 1857 hat sich die Familie in der Krumbacher Kirchenstr­aße niedergela­ssen. Zuvor lebte sie in der Babenhause­r Straße.

Bei der diesjährig­en Bildungsme­sse in Ulm vom 22. bis 24. Februar ist Hotel/Gasthof Diem vertreten. Das Unternehme­n ist immer wieder auf der Suche nach neuen Mitarbeite­rn für Küche und Service.

Warum nur Blütenblät­ter verwendet werden

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 ?? Foto: Monika Leopold Miller ?? Johannes Diem aus Krumbach präsentier­t seinen in schwarze Flaschen abgefüllte­n Gänseblümc­hen Gin.
Foto: Monika Leopold Miller Johannes Diem aus Krumbach präsentier­t seinen in schwarze Flaschen abgefüllte­n Gänseblümc­hen Gin.

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