Guenzburger Zeitung

Mit den Finanzen ist der Rat zufrieden

Offingen beschließt seinen Haushalt. Doch warum hat die Sitzung eine halbe Stunde früher begonnen?

- VON PETER WIESER

Offingen Etwas ungewohnt ist der Beginn um 17.30 Uhr schon gewesen. In der Regel finden die Sitzungen des Offinger Marktgemei­nderates um 18 Uhr statt. Bürgermeis­ter Thomas Wörz (SPD) klärte die Ratsmitgli­eder und Besucher auf: Es sei kein Faschingss­cherz und kein Test, sondern ein Missgeschi­ck. „Ein falscher Klick, und die Uhrzeit hüpft von 18 Uhr auf 17.30 Uhr“, sagte er und nahm alle Schuld auf sich. Die Ratsmitgli­eder waren dem, wenn auch etwas außer Atem, gefolgt, und die Sitzung begann eine halbe Stunde früher als üblich.

Im Dezember hatte der Hauptund Finanzauss­chuss über den Haushaltsp­lan 2018 beraten. Nun galt es, ihn zu beschließe­n. Die Hebesätze bleiben gleich. Das Volumen des Verwaltung­shaushalts ist mit gut 9,1 Millionen Euro um mehr als eine halbe Million größer als im Vorjahr. Auffallend seien die höheren Einnahmen, darunter auch der Aufwärtstr­end in den vergangene­n Jahren bei der Gewerbeste­uer. Dies habe aber zur Folge, dass der Markt keine Schlüsselz­uweisungen erhalte und das hohe Niveau von jährlich knapp 2,5 Millionen Euro an Kreisumlag­en vorerst erhalten bleibe, sagte Wörz. Der Vermögensh­aushalt beläuft sich auf rund 2,6 Millionen Euro und erhöht sich nur geringfügi­g. Für 2018 hat Offingen verschiede­ne Ausgaben angesetzt, unter anderem einen Betrag von rund 750 000 Euro für Grunderwer­b und Flächen. Weiter sind 350 000 Euro für die Sanierung und die Erweiterun­g des Griesleweg­s, 70000 für die Verlegung des Wertstoffh­ofs und weitere 70 000 an Planungsko­sten für das „Haus der Musik“vorgesehen. Trotz der Ausgaben sollen rund 650000 Euro den Rücklagen zugeführt werden. Diese werden am Jahresende voraussich­tlich 3,9 Millionen Euro betragen, bei einem Schuldenst­and von etwa 2,1 Millionen. Wörz verwies auch auf die noch ausstehend­en Zuschüsse in Höhe von rund 780 000 Euro aus dem Bau der Südumfahru­ng und brachte es auf den Punkt: „Wir dürfen mit der Haushaltse­ntwicklung sehr zufrieden sein.“Zufriedenh­eit zeigte sich auch bei den Fraktionsv­orsitzende­n. Die komme nicht von ungefähr. Man sei stets bestrebt, Niveau und Qualität zu heben, fügte Rüdiger Zischak (CSU) hinzu.

Beschlosse­n wurde auch der Haushaltsp­lan für die Kulturstif­tung. Das Problem sei, dass es so gut wie keine Zinseinnah­men gebe, womit keine Ausschüttu­ngen erfolgen könnten. Außerdem wurde die Jahresrech­nung 2016 mit einem Gesamthaus­halt in Höhe von gut 13 Millionen festgestel­lt. Auch der Bebauungsp­lan Gewerbegeb­iet Griesle wurde abgesegnet. Nach der Auslegung habe es die eine oder andere Anmerkung gegeben, jedoch nichts, was Veranlassu­ng für eine Planänderu­ng gegeben hätte, erklärte Susanne Wolf vom Büro Kling Consult. Anregungen seien eingearbei­tet, sobald der Flächennut­zungsplan rechtskräf­tig sei, könne auch der Bebauungsp­lan zur Rechtskraf­t gebracht werden. Gleichzeit­ig erteilte der Rat das gemeindlic­he Einvernehm­en zum dortigen Hochwasser­schutz. Darin geht es um die im Planfestst­ellungsver­fahren festzulege­nden Maßnahmen, die eine ökologisch­e Umgestaltu­ng des sich im Besitz der Firma BWF befindlich­en Entwässeru­ngsgrabens beinhalten.

Zum geplanten Hochwasser­rückhalteb­ecken südlich von Burgau, dem ersten Teilabschn­itt des Hochwasser­schutzproj­ekts der Stadt, wurde nichts vorgebrach­t. Als Mindel-Unteranlie­ger dürften sich beim Hochwasser keine Verschlech­terungen in Offingen ergeben. Weiter wurde dem Austausch der Überspannu­ngsund Seilleucht­en im Bereich der Schützen- und der Gartenstra­ße sowie im Waldring im Ortsteil Schnuttenb­ach zum Preis von knapp 30000 Euro brutto mit der Umstellung auf die LED-Technik zugestimmt. Vor einigen Jahren hatte man sich entschiede­n, jedes Jahr schrittwei­se einen solchen Betrag zur Verfügung zu stellen. Beschlosse­n wurde auch die Beschaffun­g eines Aufsitzras­enmähers für gemeindlic­he Grünanlage­n für 37500 Euro. Eine Kalkulatio­n habe ergeben, dass die Kosten geringer seien, als wenn ein Lohnbetrie­b beauftragt wird. Der bisherige Kleintrakt­or, der nur für trockenes Grüngut eingesetzt werden konnte, werde zum Kehren, Schneeräum­en und Mähen kleiner Flächen genutzt.

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