Der Trend Schnitt für Männer
In einem Pfaffenhofer Salon trainieren Friseure mit dem Experten Peter Huspenina eine der angesagtesten Frisuren – den Barber-Cut. Kunden lassen diesen auf ihren Köpfen testen
Pfaffenhofen Es wimmelt nur so von Kunden im Salon „4you Friseure“in der Pfaffenhofer Hauptstraße. Obwohl es Sonntag ist und für die Angestellten normalerweise Zeit zum Erholen. Doch heute geben sich dort die Kunden die Klinke in die Hand und ein Dutzend Friseusen wuseln geschäftig mit Kamm, Schere und Föhn durch den Raum – immer in Action. Schließlich können die Herren die Gelegenheit nutzen, sich als Frisurenmodell für lau einen topmodernen Haarschnitt mit dem letzten Schliff vom Experten zuzulegen.
Der „Barber-Cut“gehört aktuell zu den angesagtesten Frisuren für modebewusste Männer. Wie man ihn schneidet und worauf es dabei ankommt, üben Friseure in Pfaffenhofen am Sonntag mit einem ausgewiesenen Experten: dem Friseurtrainer Peter Huspenina. Er ist den ganzen Tag im Salon, um die zwölf Teammitglieder um Chefin Alexandra Keder in Sachen „Barber-Cut“zu schulen. Diese trendige Haartracht ist aktuell auch bei vielen Stars zu bewundern: Während die Haare seitlich und hinten sehr kurz geschnitten sind, bleibt das Deckhaar deutlich länger – und wird auf Wunsch noch besonders gestylt, etwa mit Volumen versehen, mit Wellen, einem schnittigen Seitenscheitel oder extra Farbe ausgestattet.
„Die Männer sind heute viel anspruchsvoller geworden“, berichtet Peter Huspenina, während er den Blick durch den Salon schweifen lässt. Seit 20 Jahren bringt der Leiter seiner eigenen Friseur-Akademie „Hair 21“Profis und Auszubildenden alles übers Haareschneiden bei. In dieser Zeit hat er schon so manchen Frisuren-Trend mitgemacht. Jetzt gehört der Barber-Cut dazu, der unterschiedliche Techniken erfordert und von den Haarschnitten der in den letzten Jahren wiederentdeckten „Barber Shops“inspiriert ist. „In den Shops geht es auch ums Rasieren, um Augenbrauen, Wimpern und Bartpflege – wir übernehmen hier nur die Frisur“, erklärt Huspenina. Die stellt an die Friseure hohe Anforderungen. „Man braucht viel Know-how, weil der Schnitt relativ komplex ist und man damit auch sehr gut die Vorzüge des Kunden unterstreichen kann“, berichtet Stylistin Franziska Dischinger, die mit dem TrendHaarschnitt bereits viel Erfahrung hat: „Es kommen viele Kunden, die danach fragen.“
„Man braucht eine genaue Vorstellung, aber dann kriegt man es hin“, erzählt Friseur-Azubi Sharlene Sauter über die Spezial-Schnitte, die die Teilnehmerinnen am Vormittag gemeinsam an künstlichen Übungsköpfen ausprobiert haben. Die Puppenköpfe stehen jetzt zur Ansicht im Salon, sodass sich die Kunden eine Variante aussuchen können. 45 Minuten sind an diesem Tag pro Modell für den Haarschnitt eingeplant, berichtet Chefin Alexandra Keder, nicht weniger als für viele Frauenfrisuren. Heute mache es vom Aufwand her oft keinen großen Unterschied mehr, ob Damenoder Herren-Haarschnitte fällig sind, ergänzt sie. Zwischen 50 und 60 Herren wird das Team an diesem Tag einen neuen Look verpassen. Nach Modellen hat Keder sowohl im Bekanntenkreis als auch übers Internet gesucht und sie auch rasch gefunden.
Die Haar-Modelle selbst sind von ihren neuen Looks durchweg angetan. „Ich habe schon viele Frisuren gehabt, von langen Haaren bis Igelschnitt“, berichtet etwa der Nersinger Axel Herbst. Jetzt probiert er zum ersten Mal den Barber-Cut und bereut den Schritt nicht, „bis jetzt bin ich sehr zufrieden“.
Das gilt auch für eins der jüngsten Haar-Modelle, den sechsjährigen Emir, dem der Frisurentrend sehr gut gefällt. Er immerhin weiß schon, worauf er sich einlässt, er habe ja schon vorher einen BarberCut gehabt, berichtet er und grinst fröhlich in den Spiegel.