Aus der Kaserne wird jetzt ein Gewerbegebiet
Die Bebauungspläne für die ehemalige Günzburger Kaserne stehen. Diesmal wohl endgültig
Nach fünf Jahren ist das Bebauungsplanverfahren für die ehemalige Prinz-Eugen-Kaserne in Günzburg jetzt abgeschlossen.
Günzburg Prinz Eugen von SavoyenCarignan war nicht nur ein bedeutender Feldherr, sondern auch ein begeisterter Bauherr. Ob ihm architektonisch gefallen würde, was auf dem Günzburger Gelände, das seinen Namen trägt, entsteht, sei dahin gestellt. Heiß umkämpft war die Entwicklung der ehemaligen PrinzEugen-Kaserne im Donauried in den vergangenen 16 Jahren allemal. Mit dem Satzungsbeschluss für zwei Bebauungspläne auf dem Areal, das die Bundeswehr 2003 verlassen hat, ist für den Günzburger Stadtrat jedenfalls eine schier unendliche Geschichte zu Ende gegangen.
„Wir schaffen Baurecht für ein Gewerbegebiet auf gut 25 Hektar in bester Lage“, fasste Oberbürgermeister Gerhard Jauernig die Beschlüsse des Abends zusammen, die sich über insgesamt acht Tagesordnungspunkte erstreckten. Aus dem Gelände wurden nämlich zwei Bebauungspläne, einer für das bereits großteils bebaute Kasernengelände mit den ehemaligen Bundeswehrbauten, und einer für den Umgriff der Fläche. Hier sind unter anderem schon eine Tankstelle direkt an der Zufahrt der Lochfelbenstraße zur B16 und daneben ein Fitnessstudio vorgesehen, wie die im Stadtrat vorgelegten Pläne zeigen.
Um diese beiden drehte sich kurz vor dem Ziel noch ein Einwand des staatlichen Bauamts Krumbach: Für den geplanten vollständigen dreistreifigen Ausbau der Bundesstraße zwischen Günzburg und Donauwörth werde an diesem Knotenpunkt ebenfalls ein höhenfreier Anschluss an die Lochfelbenstraße geplant, direkte Zufahrten auf die Bundesstraße geschlossen. Platz für die Tankstelle wäre dann nicht mehr. Dieser Argumentation wollte man in Günzburg nicht folgen – zumal die Behörde auch nach der Vorstellung der Pläne für den dreistreifigen Ausbau keine Einwände gegen das Günzburger Vorhaben vorgebracht hatte. Noch Anfang Januar hatte die Behörde bei einer erneuten Beteiligung zunächst zugestimmt, erst eine Woche später eine Kehrtwende vollzogen. „Wir haben durch den bisherigen Bebauungsplan eine Rechtsgrundlage“, sagte Thomas Ermer (CSU). Ähnlich sah es auch sein Fraktionskollege Günter Treutlein: „Der Vorschlag des Staatlichen Bauamtes ist ein Parade- beispiel für überdimensionierten Flächenverbrauch. Diese Zufahrt war für ein Transportbataillon der Bundeswehr ausgelegt – das wird doch wohl auch für ein Gewerbegebiet reichen.“
Dass mit dem Satzungsbeschluss nun ein 16 Jahre langes Ringen vorbei ist, hat bei den Stadträten für Erleichterung gesorgt. „Eine ,Never ending Story’ scheint zu Ende zu gehen“, so Simone RiemenschneiderBlatter (SPD). „Unser aller Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt.“
Mit Auflagen für den Vogelschutz – den Bauherren wird empfohlen, bei der Gestaltung das Thema Vogelkollision zu berücksichtigen und bei der Beleuchtung auf Lampen mit geringem Blauanteil zu setzen – schloss der Stadtrat die Akte PrinzEugen-Park. „Wir werden die Entwicklung auf dem Gelände mit Interesse verfolgen“, so Simone Riemenschneider-Blatter.