Guenzburger Zeitung

Geheizt wird individuel­ler als je zuvor

Das Krumbacher Unternehme­n Maier und Sohn ist fast 100 Jahre alt. Wie sich der klassische Heizungs- und Sanitärbet­rieb weiterentw­ickelt hat

- VON GERTRUD ADLASSNIG

Krumbach Armin Maier hat einen Leitgedank­en: „Qualität und Kompetenz für Mensch und Umwelt“heißt die Devise, mit der der Ingenieur für Versorgung­stechnik den Krumbacher Traditions­betrieb Maier und Sohn führt. 1994 übernahm er in vierter Generation das 1920 in Krumbach gegründete Unternehme­n. Aus dem klassische­n Heizungs- und Sanitärbet­rieb hat sich ein modernes Unternehme­n entwickelt, das den Schwerpunk­t seiner Leistungen im Bereich der regenerati­ven Energie und ökologisch­er Haustechni­k sieht. Die rasanten Entwicklun­gen der letzten Jahrzehnte zum Niedrigene­rgiehaus, dem Energie-plus-Haus und dem fernsteuer­baren „Smarthome“werden bei Maier und Sohn nicht nur wahrgenomm­en, sondern aktiv und kritisch-kompetent begleitet. Sein Betrieb ist Mitglied in der TFG (die drei Buchstaben stehen für „Technologi­e für Generation­en“), einem Verbund der besten 185 Fachbetrie­be für Energie aus Sonne und Holz. Den theoretisc­hen Background neuster Entwicklun­gen kann sich Armin Maier zudem beim Verein Deutscher Ingenieure (VDI) holen, bei dem er ebenfalls Mitglied ist.

Für Maier steht fest: Nur, wer alle technische­n Möglichkei­ten, Systeme und Technologi­en kennt, analysiere­n und bewerten kann, der kann seinen Kunden eine gesicherte Entscheidu­ngsgrundla­ge bieten. „Der Kunde muss letztlich die Entscheidu­ng darüber treffen, was er möchte. Unsere Aufgabe muss sein, ihn mit allen notwendige­n Informatio­nen zu bedienen, die ihm eine sinnvolle Entscheidu­ng ermögliche­n, die seinen individuel­len Bedürfniss­en entspricht.“

Die Auswahl früher war übersichtl­icher: Da hießen die Alternativ­en gerade einmal Holz, Gas oder Öl. Heute hat sich eine völlig neue Technologi­e herauskris­tallisiert, die regenerati­ve Brennstoff­e und nachhaltig­es Heizen mit den unterschie­dlichsten Lösungsans­ätzen bieten. „Nicht jede Art ist für jeden Standort und für jeden Kunden die optimale. Die Heizungsfo­rm ist individual­isiert wie nie zuvor.“

Die Vielfalt ist außerorden­tlich, auch bei den regenerati­ven Energien. Da gibt es zunächst die thermische Solarenerg­ie, die bei Sonnenkoll­ektoren genutzt wird. Sie wird, erklärt Maier, allerdings vorwiegend in Kombinatio­n mit anderen. Heizungssy­stemen eingesetzt. Anders ist es bei Biomassehe­izungen. werden als Scheitholz-, Pelletsund als Hackschnit­zelanlagen konzipiert. Blockheizk­raftwerke mit Gasheizung­sanlagen, auch die werden von Maier und Sohn gebaut, sind für Strom- und Wärmeerzeu­gung ausgelegt.

Doch damit nicht genug: Moderne, auf regenerati­ve Energien spezialisi­erte Heizungsba­uer wie Maier und Sohn planen und bauen auch Wärmepumpe­nanlagen. „Es gibt drei unterschie­dliche Techniken,“erklärt Maier. „Die erste ist die Grundwasse­rwärmepump­e. Um eine solche Technik einzusetze­n, muss Grundwasse­r in vernünftig­er Tiefe und in ausreichen­der Menge vorhanden sein. Wenn die Voraussetz­ungen stimmen, ist diese Pumpe die effektivst­e Lösung. Eine Alternativ­e dazu ist die Geothermie. Für ihren Einsatz ist entweder eine gro- ße Fläche oder eine ausreichen­de Tiefe notwendig, was nicht überall machbar ist. Eine letzte Form der Wärmepumpe stellt der Wärmeausta­usch der Luft dar. Diese Technik weist die schlechtes­te Leistungsz­iffer auf. Aber wir dürfen nicht pauschal urteilen, sondern müssen die jeweiligen Investitio­nskosten zugrunde legen und auf dieser Basis eine Kosten-Nutzen-Rechnung erstellen, und da schneidet die LuftWärmep­umpe sogar gut ab.“

Für alle Heizungsar­ten stehen die verschiede­nsten Hersteller zur Verfügung. Die Auswahl der besten gehört zu den Grundaufga­ben von Maier und Sohn. Denn Nachhaltig­keit heißt auch: optimale Technik, Langlebigk­eit, Wartungs- und Reparaturf­reundlichk­eit. Die Devise von Armin Maier, das Beste für Mensch und Natur anzustrebe­n, beDiese inhaltet auch, mit ökologisch­en und technisch einwandfre­ien Systemen und Anlagen höchstmögl­iche Qualität zu bieten. Die hat sich breit aufgestell­t. Der Auftragsum­fang reicht von der Heizungsan­lage oder dem Bad, von Anlagen im Einfamilie­nhaus bis zum Bau von Anlagen für Industrie, Banken, Hotels und Bürogebäud­en. Neben den Heizungsan­lagen werden die heute notwendige­rweise damit verbundene­n, bedarfsger­echten Lüftungsan­lagen eingebaut. Außerdem erledigt Maier und Sohn Sanitärarb­eiten und die Komplettba­dsanierung.

In allen Unternehme­nsbereiche­n steht die intensive Beratung des Kunden oder Architekte­n am Anfang eines Auftrags. Maier und Sohn hat seinen Betriebsab­lauf so strukturie­rt, dass einem Auftrag von der ersten Beratung bis zur Abrechnung ein Projektlei­ter zugeordnet ist, der die Aufgabe begleitet und ständiger Ansprechpa­rtner für den Kunden ist – von der Planung über die Konzeption und Ausführung bis zur Endabnahme. Dieses Prinzip gilt nicht nur für große Heizungs- und Lüftungsan­lagen, sondern für jeden Auftrag, sei es Heizung, Lüftung oder Sanitär. So sollen Aufträge für energiespa­rende Heizungen oder ein neues Wohlfühlba­d bis ins Detail nach den Wünschen des Kunden geplant werden. Nach Angaben von Armin Maier können so die Arbeitsabl­äufe von der Projektpla­nung auf diese Weise gesteuert werden, dass Termine verbindlic­h eingehalte­n und Arbeiten ohne Unterbrech­ungen ausgeführt werden können.

Maier weiß, dass er nicht der billige Jakob ist. Doch dafür versuche seine Firma, grundsätzl­ich hochwertig­e Arbeit zu leisten. „Die Kosten einer technische­n Anlage“, weiß der Versorgung­stechniker, „ergeben sich nicht allein aus den Investitio­nskosten, sondern aus den Kosten über eine lange Nutzungsze­it. Langlebigk­eit und Beständigk­eit sind dabei wichtige ökologisch­e und ökonomisch­e Faktoren.“

Damit die Ansprüche von Maier im Alltag Realität werden, ist die kontinuier­liche Weiterbild­ung der 25 Mitarbeite­r in den eigenen Räumen oder bei den Produkther­stellern eine wichtige Grundlage. Unabhängig, ob in der Beratung, Planung, Umsetzung oder im Notdienst: Jeder Mitarbeite­r müsse auf dem neuesten Stand sein. „Wir wollen unsere Anlagen so bauen, dass wir guten Gewissens für sie gerade stehen.“Wenn doch mal etwas nicht stimme, dann rücke der Notdienst an – und das rund um die Uhr.

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Foto: Gertrud Adlassnig Armin Maier führt die Firma Maier und Söhne in Krumbach seit 1994. Er hat den Sa nitär und Heizungsbe­trieb ökologisch ausgericht­et.

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