Rendezvous mit Maria
Ein Italiener, ein Termin, eine Erscheinung – und einige Zweifel
Unterflossing Der Zweifel beginnt mit dem Zeitpunkt. Samstag, 17. März, 16.30 Uhr. Klar, jeder ist irgendwie gestresst, hat viel zu tun, einen vollen Terminkalender – da muss so ein Treffen schon genau geplant werden. Für uns nichts Ungewöhnliches. Aber für die heilige Maria? Es wirkt ein bisschen anmaßend, die Muttergottes in ein oberbayerisches Dorf zu bestellen, in der Erwartung, dass sie dann dort auch tatsächlich erscheint. Pünktlich. Und doch soll genau das am heutigen Samstag in der Sankt-Laurentius-Kapelle in Unterflossing geschehen. So jedenfalls verkündet es Salvatore Caputa.
Der Sizilianer lotst dank eines angeblich kurzen Drahtes zu Maria regelmäßig Gläubige an verschiedene Orte in der Welt. Dort wurde er schon angefeindet, im wahrsten Sinne vom Hof gejagt, aber auch herzlich willkommen geheißen. So wie in Unterflossing, diesem 100-Seelen-Dorf im Landkreis Mühldorf am Inn, unweit des Pilgerortes Altötting und Marktl, dem Geburtsort von Papst Benedikt XVI. Schon einmal soll Caputa die Muttergottes dort erschienen sein. Vor ziemlich genau einem halben Jahr, an einem Samstag, um 16.30 Uhr. Die katholische Kirche hält davon nicht viel. Es gebe kirchlich anerkannte Marienerscheinungen – die des Italieners zählten aber nicht dazu.
Wer also heute um 16.30 Uhr schon etwas vorhat oder sich nicht auf die hellseherischen Fähigkeiten eines Sizilianers verlassen will, dem sei ein Besuch unserer Internetseite ans Herz gelegt. Dort stellen wir unter augsburger allgemeine.de/wallfahrt die beliebtesten Wallfahrtsorte in der Region vor.