Guenzburger Zeitung

Das Steuer lieber selbst in der Hand

- VON TOBIAS SCHAUMANN scht@augsburger allgemeine.de

Die Allgäuer Forscher gehen den richtigen Weg: Sie konzentrie­ren sich beim Thema autonomes Fahren auf den Menschen – statt nur auf die Technik. Längst nicht alles, was die digitalen Assistente­n im Auto heute schon zu bieten haben, wird von den Fahrern aus Fleisch und Blut geschätzt. Im Gegenteil: Die Vorstellun­g, von einem Roboter chauffiert zu werden, macht vielen Angst.

Dass sie selbst die Unfallursa­che Nummer eins sind und die Technik nach vielen Prognosen mehr Unglück vermeiden als verursache­n könnte, ignorieren die meisten Autofahrer. Dahinter steckt das Gefühl, sich im Zweifel lieber auf die eigenen Fähigkeite­n zu verlassen als auf irgendetwa­s anderes. Man hat halt einiges erlebt.

Dennoch ist Technikfei­ndlichkeit, ein in Deutschlan­d verbreitet­es Phänomen, auch hier fehl am Platz. Wo die Maschine mehr kann als der Mensch, muss sie übernehmen. Das bedingt einen Bewusstsei­nswandel. Der wird seine Zeit brauchen. Denn Autofahrer sind skeptische Zeitgenoss­en. In die viel gepriesene Elektroaut­o-Zukunft brechen sie ja ebenfalls zögerlich auf. Sie kaufen nichts, wovon sie nicht überzeugt sind.

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