Gewerbe für Gemeinde
Dürrlauingen: Gebiet soll vorangetrieben werden
Dürrlauingen Die Holzwinkelgemeinde soll möglichst schnell ihr neues Gewerbegebiet ausweisen. Diese Forderung kam vom Dürrlauinger Gemeinderat im Rahmen der einstimmigen Verabschiedung des Haushalts mit einem Umfang von 5,65 Millionen Euro, der erstmals von der neuen Kämmerin Manuela Hesse vorgelegt wurde.
Der Wunsch nach einer raschen Entwicklung eines Gewerbegebietes im Mindeltal hat seinen Grund. Im Fazit des Zahlenwerks weist die Kämmerin darauf hin, dass „die Gemeinde auch in Zukunft alle Möglichkeiten der Einnahmebeschaffung im Verwaltungshaushalt ausschöpfen sollte, um die Kosten für den laufenden Betrieb zu decken und die Zuführung zum Vermögenshaushalt erhöhen zu können“. Dies war für Gemeinderatsmitglied Herbert Riehr Anlass zum Nachhaken. Er vermisste im Einzelplan sechs (Bau- und Wohnungswesen) den finanziellen Ansatz für ein neues Gewerbegebiet. Für allgemeinen Grunderwerb für neue Bauflächen stehen im Haushalt zunächst 235 000 Euro, wie Kämmerin Hesse informierte. Zunächst müsste erst die Hochwasserschutzplanung im Mindeltal abgeschlossen werden, sagte Bürgermeister Edgar Ilg, erst dann könne mit dem Gewerbegebiet begonnen werden. Die Mittel sollen im nächsten Etat enthalten sein.
Damit gab sich Riehr nicht zufrieden: „Wir sollten Geld einstellen, um das Gewerbegebiet voranzutreiben, um dann Steuern einzunehmen.“Da es kein Gewerbegebiet gebe, könne die Kommune keine Steuern bekommen, meinte Ilg, es bringe nichts, jetzt schon Geld einzustellen. Riehr bekam Unterstützung vom Ratskollegen Christian Ramin. Einnahmen aus Gewerbegebieten seien existenzbedingend: „Kommen sie nicht, bedeutet das ein Missverhältnis zwischen steigenden Ausgaben und gleichbleibenden Einnahmen.“Er regte an, über die Erhöhung der Grundsteuer-Hebesätze nachzudenken, die Gemeinde komme in Zugzwang.
Ramin merkte außerdem an, dass viele Gebäude in die Jahre kämen und der Gemeinderat einen Überblick brauche, was alles an Kosten auf die Kommune zukomme. Die Gebäude seien alle „auf dem Laufenden“, entgegnete Ilg, „es gibt keinen Rückstau“. Gewerbegebiete seien wichtig, bekräftigte Riehr: „Da fehlt mir was.“Die Gemeinde habe ihren Bedarf dem Regionalverband mitgeteilt, sagte Ilg, der Druck sei da, aber könne die Planungen nicht schneller machen.
Die größten Brocken im Haushalt sind 200 000 Euro für Erschließungskosten des Baugebiets Weiherweg in Mönstetten, 810000 für den Bau des Bürger- und Vereinsheims Mönstetten mit Gesamtkosten von 2,1 Millionen Euro, und 405000 Euro für den Kanalbau im Siedlungsgebiet in Mönstetten. Für das Bürger- und Vereinsheim wird ein Kredit über eine Million Euro gebraucht, im Jahr 2019 wird aber mit staatlichen Fördermitteln in Höhe von knapp 800000 Euro gerechnet. Weitere Ausgaben fallen unter anderem an mit 150000 Euro für die Generalsanierung des Feuerwehrhauses Mönstetten, 18000 Euro für Kindergarten-Ausstattung und Spielplätze sowie 30000 Euro für den weiteren Breitband-Ausbau.
Auf der Einnahmenseite kommt das meiste Geld herein durch die Beteiligung an der Einkommenssteuer (880 000 Euro), durch Schlüsselzuweisungen vom Freistaat (557000), während die Einnahmen aus Grund- und Gewerbesteuer mit circa 213 000 Euro relativ gering ausfallen. Die Steuerkraft steigt 2018 gegenüber dem Vorjahr leicht, liegt aber noch immer unter dem Landesdurchschnitt.
Viel Geld fließt in Projekte im Ortsteil Mönstetten