Der beste Ben Stiller
Als Versager-Vater will er seinen Sohn vor dem gleichen Los bewahren
Als Schauspieler kennt man Mike White als schrägen Vogel aus Filmen wie „School of Rock“oder „Nix wie raus aus Orange County“. Der Amerikaner ist aber auch ein erfolgreicher Autor, Produzent und Regisseur. Nun inszenierte White einen wunderbaren Film über das Erwachsenwerden und das Erwachsensein. Brad Sloan (Ben Stiller) geht auf die 50 zu und zieht Bilanz. Dass es ihm ziemlich gut geht, kann er nicht erkennen. Er vergleicht sich zwanghaft mit anderen. Alle aus seinem Highschool-Jahrgang scheinen Karriere gemacht zu haben. Einer ist mit vierzig in den Ruhestand gegangen und lebt nun mit zwei Traumfrauen am Traumstrand. Ein weiterer schreibt Bestseller und ist ständig in den Medien präsent.
Für Brad ist der Erfolg der anderen eine schmerzhafte Sache. Er selbst treibt Spenden für Bedürftige ein. Nun projiziert Brad seine eigenen Erwartungen auf seinen musikalisch talentierten Sohn Troy (herausragend: Austin Abrams). Er bricht mit dem Filius auf, um eine geeignete Universität zu finden. Auf der Reise stellt der krisengeschüttelte Vater wieder fest, dass er seinem Sohn keinen Luxus bieten kann.
Aber Troy legt auf derlei Dinge auch absolut keinen Wert. Er bleibt tiefenentspannt und beginnt, auf diesem außergewöhnlichen Trip voller absurder Situationen die Führungsrolle zu übernehmen. Seine Generation verfolgt ganz andere Träume als die der Eltern, die ihr Lebensglück dem Streben nach Geld und Macht geopfert hat.
Womöglich hat Ben Stiller zu viel Zeit mit Komödien verschwendet, die sich nicht immer als echte Perlen des Genres erwiesen haben. In diesem Film, der sehr viele Väter zum Weinen bringen wird, liefert er seine vielleicht beste Leistung ab. Am besten schaut man sich „Im Zweifel glücklich“als Eltern-Kind-Gespann an. Unbedingt den Abspann sehen! » Im Zweifel glücklich (1 Std. 42 Min.), Roadmovie, USA 2017
Wertung ★★★★✩