Welche Ideen die SPD für Günzburg hat
Günzburg Die Stadtratsfraktion und der Vorstand der Günzburger SPD haben sich zu ihrer traditionellen Frühjahrs-Klausurtagung getroffen und dabei aktuelle kommunalpolitische Themen diskutiert sowie Ziele für die nahe Zukunft formuliert. Dabei waren sich die Kommunalpolitiker einig, dass sich die Große Kreisstadt in den zurückliegenden Jahren sehr gut entwickelt und an Attraktivität als Wohn- und Lebensort deutlich gewonnen habe. Gleichwohl sieht die Günzburger SPD Entwicklungsbedarf beim Angebot an bezahlbarem Wohnraum, der Barrierefreiheit im öffentlichen Raum, der Weiterentwicklung des kulturellen Angebots sowie dem Ausbau der Kindertagesstätten.
Durch die von der SPD-Fraktion in die Diskussion gebrachte und vom Stadtrat beschlossene soziale Bodenordnung werde der Anteil des Angebots an bezahlbarem Wohnund Mietraum in Günzburg zukünftig spürbar steigen, erklärte die Ortsvorsitzende Simone Riemenschneider-Blatter. Gleichzeitig begrüßt die SPD die Initiative des Oberbürgermeisters, ergänzend durch einen Günzburger Wohnungspakt, in dem private Investoren, kommunale Träger, der Staat und die Stadt Günzburg vereint sind, direkt vor Ort in den Wohnungsmarkt zu investieren. Dadurch, so Fraktionsvorsitzende Helga Springer-Gloning, würden schon in den kommenden Monaten weitere wertvolle Angebote auf dem Wohnungsmarkt präsentiert.
Die Günzburger SPD sieht aber den Freistaat Bayern in der Pflicht, durch eigene Investitionen auf den dringend notwendigen Bedarf einzugehen. Auch sollte diskutiert werden, ob es nicht möglich sei, beim Wohnungsbau den Genossenschaftsgedanken neu zu beleben.
Aus Sicht der Sozialdemokraten muss die Stadt in den kommenden Jahren weiter kräftig in den flächendeckenden Ausbau der Kindertagesstätten investieren. Junge Familien sollen zukünftig bei der Gestaltung ihrer Umgebung mit eingebunden werden – beispielhaft erwähnt sei die Beteiligung bei der Gestaltung von Kinderspielplätzen oder Neubaugebieten. Ein Hauptaugenmerk möchte die SPD dabei, nach den Worten von Sportreferentin Martina Haltmayer, auch auf die Weiterentwicklung der fahrradfreundlichen Stadt Günzburg legen. Sichere Fahrradabstellplätze in der Innenstadt und am Bahnhof, elektrische Ladestationen für E-Bikes sowie die Beseitigung von Barrieren für Radfahrer fordert die Günzburger SPD für die nahe Zukunft.
Vieles ist bereits erreicht – aber es gibt noch viel zu tun
Aus Sicht der Genossen ist Günzburg auf einem sehr guten Weg, das selbst gesteckte Ziel, barrierefreier zu werden, zu erreichen, heißt es in der Mitteilung. Die Absenkung von Bordsteinen, die Ergänzung der Ampelanlagen mit Signaltönen und vieles mehr wurde bereits erreicht. Stadtratsmitglied Siegfried Ranz begrüßt ausdrücklich den Plan der Stadt, schon in diesem Jahr mit der barrierefreien Gestaltung der Wege am Günzburger Friedhof zu beginnen. In diesem Zusammenhang regt die SPD an, bei der zukünftigen Entwicklung des Friedhofes und dessen Umgebung auszuloten, inwieweit ein kleines Café, das für die Besucher als Ort der Begegnung und der Zusammenkunft dienen könnte, realisiert werden kann. Zugleich müsse der ÖPNV, die Stadtbuslinie und der Flexibus in Günzburg ökologisch und barrierefrei optimiert werden, betonte Manfred Büchele.
Bei der in den kommenden Jahren bevorstehenden Umgestaltung des Marktes, durch den Begehbarkeit und technische Infrastruktur weiterentwickelt werden soll, muss aus Sicht der SPD auch die Aufenthaltsqualität weiter optimiert werden. Konkret wird an mehrere Sitzgelegenheiten ohne Konsumzwang gedacht, und an einen öffentlichen Bücherschrank, schlug Vorstandsmitglied Gabriele Ritzler vor. Im Rahmen der Umgestaltung im Altstadtbereich müssten auch der Bürgermeister-Landmann-Platz und der Museumshof ein zeitgemäßes Ambiente erhalten, sagte Daniel Szerman. Jugendreferentin Ursula Seitz regt in diesem Zusammenhang an, das gute, wertvolle Kulturangebot Günzburgs weiterzuentwickeln. Denkbar für die SPD seien hierbei, so Juso-Vorsitzender Lukas Denk, ergänzend zum vorhandenen Angebot ein Jugend-Kultur-Sommer sowie Kleinkunst in enger Kooperation mit Schulen und im öffentlichen Raum. Dabei, so die SPD, könne die Jahnhalle als Ergänzung zum Forum am Hofgarten eine geeignete Örtlichkeit werden, heißt es in der Mitteilung weiter.