Spargel genießen – aber richtig
Endlich gibt es wieder Spargel zu kaufen. Aber wie erkennt man am besten, ob das Frühlingsgemüse auch frisch ist? Und wie gesund ist es eigentlich?
Augsburg/Kempten Die Spargelzeit hat begonnen. Damit der Spargel, der auf dem Teller landet, auch schmeckt, gilt es beim Kauf einiges zu beachten.
Was sind die Merkmale von frischem Spargel?
Beim Spargelkauf sollten Verbraucher all ihre Sinne einsetzen. Frischer weißer Spargel duftet angenehm, die Stangen glänzen leicht, haben keine Risse und sind nicht biegsam. Die Festigkeit sollte allerdings nur vorsichtig getestet werden, denn frischer Spargel bricht leicht. Auch die Enden geben wichtige Hinweise auf die Frische. Doch gerade sie werden beim Verkauf oft von Hüllen verdeckt. Wenn möglich, sollten Käufer einen Blick darunter werfen, um etwaigen Schimmel zu erkennen. Die Schnittstellen sollten laut Bundesverband der Verbraucherzentralen hell und saftig sein, nicht bräunlich oder trocken, die Köpfe der Spargelstangen fest geschlossen.
Wie zuverlässig ist der sogenannte Quietschtest?
Dass frischer Spargel quietscht, wenn die Stangen aneinander gerieben werden, kann tatsächlich ein Zeichen für Frische sein. Allerdings quietscht auch Spargel, der feucht gelagert wurde, gibt die Verbraucherzentrale Bayern zu bedenken.
Wo sollte man den Spargel kaufen? Verbraucherschützer raten zum Kauf von regionalem, frisch gestochenem Spargel, der idealerweise lose angeboten wird. Bei abgepacktem Spargel ist es oft nicht möglich, die Frische des Gemüses richtig zu beurteilen. Spargelstangen aus be- heizten Gewächshäusern oder Ware aus Übersee sind aus Umweltgesichtspunkten kritisch zu betrachten. Aber auch geschmacklich bietet regionaler Spargel Vorteile. Denn die empfindlichen Stangen verlieren nach dem Stechen schnell an Aroma und Zartheit.
Welche Spargelsorten werden angeboten? In Deutschland ist nach wie vor der weiße Spargel am beliebtesten. Er wird gestochen, bevor die Spitzen die aufgeschütteten Erdwälle durchbrechen und lagert deshalb kein Chlorophyll ein. So entsteht Experten zufolge sein weicher Geschmack. Violetter Spargel durchbricht die Erde und schmeckt deshalb etwas kräftiger als weißer, wird aber genauso zubereitet. Grüner Spargel wächst über der Erde. So bekommt er seine Farbe und sein kräftiges Aroma. Was hat es mit den Handelsklassen auf sich?
Bei Spargel ist die Einteilung in Güteklassen zwar nicht mehr vorgeschrieben, aber noch üblich. Viele Händler orientieren sich Verbraucherschützern zufolge an der international gültigen UNECE-Norm mit den drei Qualitätsstufen Extra, I und II. Diese sagen aber nichts über den Geschmack oder die Frische der Ware aus, sondern richten sich nur nach äußerlichen Merkmalen. Unsortierte Ware ist oft günstiger, von der Qualität her in der Regel aber nicht schlechter. Verpflichtend ist bei Spargel nur die Angabe des Herkunftslandes und des Kilopreises. Bei geschältem Spargel muss die Herkunft nicht angegeben werden.
Wie gesund ist Spargel?
Eine Portion (500 Gramm) deckt laut Bundeszentrum für Ernährung etwa 80 Prozent des Tagesbedarfs an Vitamin C und E. Dabei sind der Vitamin-Cund der Folsäuregehalt bei grünem Spargel höher als bei weißem. Spargel kann mit einem geringen Fettgehalt und seiner guten Sättigungseigenschaft punkten. Die darin enthaltenen Ballaststoffe fördern eine gesunde Darmfunktion und der Eiweißbaustein Asparagin regt die Nierentätigkeit an. Und: Das beliebte Gemüse ist weitgehend frei von Rückständen aus Pflanzenschutzmitteln und gehört damit zu den am wenigsten belasteten Gemüsesorten. Wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit mitteilte, wurden 2016 in lediglich vier von rund 500 untersuchten Spargelproben Rückstände nachgewiesen, die über dem gesetzlich vorgeschriebenen Höchstgehalt lagen.