Katalanen verlangen Freiheit für ihre Anführer
Hunderttausende Menschen haben in Barcelona für die Freilassung von neun inhaftierten Anführern der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung demonstriert. Sechs Monate nach den ersten Festnahmen forderten die Teilnehmer des Protestmarschs am Sonntag „Freiheit für die politischen Gefangenen“. Die städtische Polizei sprach am Nachmittag von 315 000 Teilnehmern. Hunderte Busse brachten Demonstranten aus ganz Katalonien nach Barcelona. Die Demonstranten schwenkten katalanische Fahnen, viele von ihnen trugen als Zeichen der Solidarität mit den Häftlingen gelbe Schleifen an ihrer Kleidung oder zogen gelbe Schals und Jacken an. Der katalanische Ex-Regionalpräsident Carles Puigdemont war nach der einseitigen Verkündung der Unabhängigkeit im Oktober außer Landes geflohen. Er wurde Ende März auf Grundlage eines europäischen Haftbefehls in Schleswig-Holstein festgenommen, dann aber unter Auflagen wieder freigelassen.