Die Gesundheit von Pferden ist ihr Gebiet
Reitsport Kira Stahnke aus Günzburg ist Tierärztin und auf Pferde spezialisiert. Beim Frühlingsturnier des RFV Günzburg am vergangenen Wochenende passte sie auf die Tiere auf
Günzburg Am Sonntag war Hochbetrieb beim Frühlingsturnier des Reit- und Fahrvereins Günzburg. Fast alle der angemeldeten Reiter und ihre Pferde waren wegen des sonnigen Wetters auch erschienen – entsprechend groß war auch der Andrang auf die Zuschauerplätze.
Kira Stahnke wirkt trotzdem außerordentlich entspannt. Sie ist Mitglied des Günzburger Vereins, kommt selbst aus der Stadt und ist an diesem Wochenende die Tierärztin des Turniers. „Bisher war es vergleichsweise total entspannt“, sagt sie erleichtert. Es habe wenige Notfälle gegeben – und die, die es gab, waren nicht sehr schwer.
Doch sie kommt nicht nur zum Einsatz, wenn ein Reiter stürzt oder sich ein Pferd beim Transport verletzt: Sie muss auch kontrollieren, ob die Pferde ordnungsgemäß geimpft wurden. „Der Reitverband legt viel Wert darauf, dass bei jedem Turnier ein Tierarzt anwesend ist“, erklärt sie. Das liege daran, dass viele Menschen glaubten, im Reitsport gebe es viele, die nicht über das notwendige Wissen über den Umgang mit den Tieren verfügten. Doch in der Realität sei dem nicht so, sagt sie. „Schwarze Schafe gibt es überall.“Sie weist auf die Bedeutung des Reitsports hin: Früher seien Pferde domestiziert und als Lasttiere genutzt worden, Wildpferde gebe es nicht mehr. Als Lasttiere hätten die Pferde keine Verwendung mehr, deshalb gebe es ohne den Reitsport wohl kaum noch Tiere dieser Art, sagt sie.
Insbesondere das Springreiten verlangt den Pferden körperliche Höchstleistungen ab. Deshalb ist Vorschrift, dass Stahnke die Tiere stichprobenartig auf Doping untersucht. „Natürlich nur die Pferde und nicht die Reiter“, fügt sie hinzu. Dass man bei den Menschen mit Medikamenten viel nachhelfen könnte, bezweifelt sie. „Im Reitsport ist das Können und die Erfahrung deutlich wichtiger als die körperliche Verfassung.“Die Hitze der beiden Turniertage sei natürlich eine Belastung für die Tiere, jedoch seien die sehr widerstandsfähig. Einige der Pferde hätten allerdings noch Teile ihres Winterfells, weil es vor Kurzem noch sehr kalt war.
Als zuständige Tierärztin ist sie auf vier bis fünf Reitturnieren pro Jahr vertreten. Diese Arbeit mache ihr Spaß – doch auch in ihrem normalen Berufsleben arbeitet sie ausschließlich mit Pferden, nämlich in der entsprechenden Abteilung der Tierärztlichen Klinik Gessertshausen. Das kommt nicht von ungefähr: Sie ist schon als Kind geritten und hat viel Zeit mit den Tieren verbracht, deshalb war dieser Berufswunsch schon früh klar. Auch heute noch besitzt sie selbst zwei Pferde. Das Frühlingsturnier des eigenen Vereins ist für sie natürlich ein Höhepunkt.