Neue Parkzeiten am Burgauer Rathaus
Das Gremium hat sich außerdem mit der künftigen Nutzung der ehemaligen Mädchenschule am Kirchplatz, den Stellplätzen an der Mühlstraße und diversen Bauvorhaben beschäftigt
Burgau Auf dem Burgauer Rathausplatz gibt es drei verschiedene Parkflächen. Bislang ist nur im östlichen Bereich eine Beschränkung vorhanden, nach der Fahrzeuge von Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr höchstens eine Stunde lang abgestellt werden dürfen. In den anderen Bereichen können Wagen dauerhaft stehen. Das will die Verwaltung ändern, um Besuchern des Rathauses eine bessere Möglichkeit zu geben, einen Parkplatz zu bekommen. Der Bauausschuss hat zugestimmt, dass auch auf der nördlichen Fläche direkt vor dem Rathaus dieselbe Beschränkung wie im östlichen Bereich eingeführt wird. Die Stellplätze im Westen des Platzes, also neben den Containern, bleiben weiterhin ohne eine festgelegte Parkzeit.
Zugestimmt hatt der Ausschuss jetzt auch dem Umbau der ehemaligen Mädchenschule am Kirchplatz. Nachdem in der vorangegangenen Sitzung noch nicht klar war, ob bei einem früheren Antrag von Bauherr Roland Thoma die Außenbestuhlung genehmigt und das Thema daraufhin zurückgestellt worden war, erklärte Stadtbaumeister Werner Mihatsch nun, dass die Bestuhlung Bestandteil des Antrags und der früheren Genehmigung gewesen war. Allerdings gebe es jetzt schon wieder eine Änderung: Statt der eigentlich geplanten zwölf Hotelzimmer im ersten, zweiten und im Dachgeschoss sollen dort nun fünf Stadtwohnungen eingerichtet werden. Deshalb müssen auch nur noch sieben Stellplätze abgelöst werden. Außerdem ist zum Schutz des Mauerwerks vor Feuchtigkeit auf der Gebäudeseite, wo der Wochenmarkt steht, ein etwa 40 Zentimeter breiter Kiesstreifen auf städtischem Grund vorgesehen. Bei der Nutzung des Erdgeschosses als Eventlokal, also von zu mietenden Räumen für Feiern oder eigene Veranstaltungen des Betreibers, soll es aber bleiben. Zudem wird im Keller eine Vorbereitungsküche eingerichtet, die bestehenden Sanitärräume werden erweitert und ein barrierefreier Aufzug wird errichtet. Unter der Prämisse, dass Stühle und Tische im Außenbereich im Gebäude verstaut werden, wenn die Räume nicht genutzt und wenn ein Markt auf dem Kirchplatz stattfindet, hatte der Bauausschuss keine Einwände.
Zugestimmt wurde ebenfalls dem von einem Baggerbetrieb eingereichten Antrag für den Neubau einer Lagerhalle mit Büro und Betriebsleiterwohnung auf einem Grundstück im Bereich An der Römerstraße. Ein Schallschutznachweis ist aber nötig. Zunächst hatte der Plan für die Zufahrt nicht akzeptiert werden können, weil die Parkplätze nicht mehr hätten genutzt werden können und das System für die Oberflächenentwässerung nicht mehr funktioniert hätte. der Bauherr änderte das, woraufhin es keine Bedenken mehr im Ausschuss zum Projekt gab.
Erst nach einer kleinen Diskussion wurde auch der Bauantrag für den Ausbau des Dachgeschosses in einem Wohnhaus an der Kochstraße befürwortet. Nachbarn haben Einwände, unter anderem wegen der schon jetzt kritischen Statik des Bestandsgebäudes, worauf das Landratsamt nun von der Stadt explizit hingewiesen werden soll. Stellplätze sollten nach dem Wunsch der Verwaltung nicht abgelöst werden, weil man sie hier brauche. Aber Frank Rupprecht und Wilhelm Frielinghaus (beide CWG) monierten, dass man hier nicht willkürlich von der sonst üblichen Regelung abweichen könne. Ahmet Baygül (Freie Wähler) wies darauf hin, dass der Bauherr keinen Platz für alternative Stellflächen habe. Und Manfred Kramer (SPD) kritisierte, dass mit Schildern Parkplätze vor dem Gebäude illegal reserviert würden, um dort unter anderem Anhänger und Container abzustellen. Wenn es keine Stellplatzablöse gebe, könnte sich die Situation vielleicht normalisieren. Das gemeindliche Einvernehmen für den Umbau wurde schließlich mit neun zu einer Stimme erteilt, der Stellplatzablöse wurde mit sieben zu drei zugestimmt.
Einstimmig abgelehnt wurde jedoch die Bauvoranfrage zum Bau eines Mehrfamilienhauses an der Stadtstraße, das dort eine Lücke schließen würde. Zwar sei die Geschosszahl bereits reduziert worden, doch das Haus passe nach wie vor wegen seiner Gestaltung und Dimension nicht in die Umgebung. Ahmet Baygül meinte, ein Haus in dieser Größenordnung „gehört da nicht hin“, Wilhelm Frielinghaus fand es auch mit einem Stockwerk weniger nicht passend und Frank Rupprecht riet dazu, den Bauherrn zu einer passenderen Architektur zu überreden. Erst wenn sich das Gebäude in die Umgebung einfügt, könnte das gemeindliche Einvernehmen erteilt werden.
Die bisherigen Räume für Garderobe und Leitung im Kindergarten Unterknöringen können jedoch für eine Notgruppe umfunktioniert werden. Da hatte der Ausschuss keiDoch ne Einwände. Außerdem wird ein Teil des Feld- und Waldwegs mit dem Namen Weg zum Wannenberg beim Kirchenbrühl eingezogen, weil er als Acker genutzt werde und somit jegliche Verkehrsbedeutung verloren habe. Und an der Mühlstraße werden 18 Parkflächen wieder für ein Jahr zum Preis von 210 Euro vermietet. Auf Anregung von Manfred Kramer soll versucht werden, weitere Stellplätze zu vermieten, und Ahmet Baygül schlug vor, die Dauerparkplätze auf das neue Areal am Spitalberg zu verlegen, um an der Mühlstraße zentrumsnähere Kurzzeitplätze zu gewinnen.
Geprüft wird auch die Parksituation an der Gartenstraße am ehemaligen Gasthaus. Denn Dritter Bürgermeister Herbert Blaschke (FDP/ FB) sagte, dass ihm bei der Bürgersprechstunde berichtet worden sei, dass dort teilweise zwei Autos nicht aneinander vorbei kämen. Ahmet Baygül gab zudem den Wunsch von Taxifahrern weiter, dass sie vor dem Ärztehaus an der Kapuzinerstraße trotz des absoluten Halteverbots kurz halten dürfen, um Patienten ein- und aussteigen zu lassen. Manfred Kramer fände es gut, wenn das auch für Privatleute zugelassen würde, wenn sie Angehörige zum Arzt bringen. Und Heidi Häuser (Freie Wähler) berichtete von Beschwerden von Anwohnern der Käppelestraße über den Verkehrslärm. Das Tempo sollte dort gemessen werden, um zu klären, ob der Lärm dort durch zu schnell fahrende Fahrzeuge entsteht.
Märkte sollen von Eventlokal nicht beeinträchtigt werden
Geplantes Mehrfamilienhaus passt nicht in die Umgebung