„Kiel kann nur gewinnen“
Relegation gegen Wolfsburg ist Duell großer Gegensätze
Wolfsburg Selten zuvor waren die Gegensätze in der Bundesliga-Relegation so groß wie beim Duell VfL Wolfsburg gegen Holstein Kiel. Dennoch zittert der mit rund 70 Millionen Euro pro Saison von Volkswagen unterstützte FußballBundesligist vor dem ZweitligaDritten mit einem Etat von 6,2 Millionen Euro. „Für die ist es das größte Highlight der Saison“, sagte Wolfsburgs Paul Verhaegh vor dem Hinspiel am heutigen Donnerstag (20.30 Uhr/Eurosport
Vor einem Jahr war Kiel noch Drittligist, Wolfsburg rettete sicherst in den Relegationsspielen gegen den Nachbarn Eintracht Braunschweig. Zwei Trainerwechsel später droht nun erneut der erste Bundesliga-Abstieg.
Von den finanziellen Möglichkeiten her spricht alles für den VfL. Der Marktwert der Wolfsburger Spieler ist in etwa zehnmal so hoch wie der der Kieler. In punkto Euphorie, Form und Mentalität ist der Außenseiter aber im Vorteil. „Die Relegation ist ein anderer Wettbewerb. „Man hat zwei Spiele vor der Brust. Alles kann passieren“, sagte Kiels Coach Markus Anfang, der auf jeden Fall zweitklassig bleiben wird. In der kommenden Saison betreut er den Absteiger 1. FC Köln. Seine Spieler könnten mit dem Aufstieg gegen den Meister von 2009 und Pokalsieger von 2015 eine Sensation schaffen.
Für zusätzliches Selbstbewusstsein auf Seiten der Kieler könnte sorgen, dass sie im Falle des Aufstiegs nun doch in ihrem eigenen Stadion spielen dürften. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat dem Verein eine „Ausnahmegenehmigung auf Widerruf“erteilt. Zuletzt hatte die DFL den Kielern noch mitgeteilt, dass ihr Stadion zu klein für die 1. Bundesliga sei. Die nun vorgestellten Lösungsansätze der Kieler hätten aber zu der Ausnahmeregelung geführt.
Markus Anfang, Seite 2