Gründlichkeit vor Schnelligkeit
Es ist nicht schlimm, dass die Sondierungsarbeiten auf der Baustelle für den Südstadtbogen länger dauern als zunächst gedacht – man muss damit nur offen umgehen. Deshalb sollte man sich jetzt auch nicht darüber beschweren, dass unvorhergesehene Herausforderungen oder Probleme aufgetaucht sind und der zunächst aufgestellte Zeitplan etwas durcheinandergewirbelt wurde. Denn: Wo gibt es so etwas nicht, wo läuft wirklich immer alles nach Plan?
Für die Bürger – und alle Beteiligten – sollte sowieso an erster Stelle stehen, dass die Sondierung ordentlich über die Bühne geht. Gründlichkeit vor Schnelligkeit, so einfach ist das. Niemandem ist mit einer zügigen Entwarnung geholfen, die im Nachhinein wieder zurückgenommen werden muss.
Bislang hatten Stadt, Bauherr und Bürger großes Glück, dass kein weiterer Blindgänger gefunden wurde. Angesichts der bisher in recht kurzer Zeit hintereinander ausgebuddelten drei Bomben, der Größe des Areals und der Tatsache, dass Bahnhöfe im Krieg äußerst beliebte Ziele waren, war das nicht unbedingt zu erwarten.
Am ärgerlichsten dürfte die Verzögerung wohl ohnehin für den Bauherrn selbst sein. Denn je länger die Sondierung dauert, desto länger steht die Baustelle so ziemlich still – und das kostet Zeit, Nerven und am Ende auch Geld.