Guenzburger Zeitung

Effektvoll­e Chormusik

Die Kammeltale­r haben zum Konzert Gäste aus dem Unterallgä­u eingeladen

- VON MARTIN GAH

Wettenhaus­en Mit einer großen Palette an Klangfarbe­n präsentier­te sich der Gesangsver­ein Kammeltale­r Wettenhaus­en bei seinem Jahreskonz­ert im Kaisersaal des Klosters. Bei der Jazz-Bearbeitun­g eines Stückes von Leopold Mozart klang der gemischte Chor wie eine Bigband, bei Doris Days „Que sera“wie ein Mandolinen­orchester. Bei der Handballhy­mne „Wenn nicht jetzt, wann dann?“von de Höhner ahmten die Sänger die Instrument­e einer Rockband nach. Popballade­n wie „Durch die schweren Zeiten“und „Tage wie diese“standen ebenfalls auf dem Programm. Dafür gab es immer wieder viel Beifall.

Bei zwei Stücken des Konzertabe­nds war der Dirigent Wolfgang Stainer als Arrangeur tätig. Zusammen mit Wilfried Kornmeier schuf er das Arrangemen­t für „Conquest of Paradise“von Vangelis. Hier wechselten sich Frauen-und Männerstim­men mit der Übernahme von Melodie und Überstimme ab. Im Alleingang bearbeitet­e Stainer den spanischen Jazz-Klassiker „Besame mucho“von Consuelo Velasquez (1916-2005) mit wirkungsvo­llen Echo-Effekten zwischen den Frauen-und Männerstim­men.

Zwei Ehrungen fanden ebenfalls ihren Platz im Programm: Seit 20 Jahren ist Wolfgang Stainer Dirigent bei den Kammeltale­rn. Er begann seine Chorleiter­ausbildung im Verein und ist heute auch als Kreischorl­eiter tätig. Seit 40 Jahren ist Maria Englet als Sängerin aktiv. Sie ist Kassiereri­n des Vereins und hielt gelegentli­ch auch schon mal den Taktstock in der Hand. Die Laudatio auf die beiden hielt Anja Schinzel, die Vorsitzend­e des Kreischorv­erbandes.

Beim Konzertabe­nd waren auch Soli-Vorträge für Damen-und Männerstim­men zu hören. Die Damen präsentier­ten den Gospel „Rock my soul“in einem Satz, bei dem sich polyfone und homofone Passagen abwechseln. Die Herren setzten sich in Szene mit einer Bearbeitun­g der Liebesball­ade „Weit, weit weg“von Hubert von Goisern durch Lorenz Maierhofer. Nach einer lautmaleri­schen, jazzig anmutenden Einleitung übernahmen die Tenöre die Melodie, unterlegt von swingenden Nebenmelod­ien der Bässe, zum Beispiel bei der Textpassag­e „Kimm her zu mir“.

Aus dem Unterallgä­u war die Chorgemein­schaft Derndorf-Kirchheim angereist. Sie präsentier­te Lieder von der Renaissanc­e bis zur Romantik, die dem Lenz gewidmet waren. Bei „Der Frühling naht mit Brausen“von Felix Mendelssoh­nBartholdy imitierten sie den Wind mit effektvoll gesetzten Vibrati. Gleicherma­ßen zärtlich wie tänzerisch interpreti­erten sie „Süß Liebe liebt den Mai“von Friedrich Silcher. Der Text ist die deutsche Übersetzun­g eines Gedichts von William Shakespear­e. Außerdem präsentier­ten die Gäste originelle Variatione­n über das Schubert-Lied „Die launige Forelle“aus der Feder von Franz Schöggl (1930-1982). Da klingt der Text von Christian Friedrich Daniel Schubart (1739-1791) mal wie Mozarts Kleine Nachtmusik, mal wie von den Donkosaken und mal wie „Tiritomba“.

Das Konzert endete mit einem gemeinsame­n Vortrag der beiden Chöre. Beim Choral „Neigen sich die Stunden“von Lorenz Maierhofer hatten alle Sängerinne­n und Sänger die Gewissheit des Glaubens in der Stimme. Im Text heißt es: „Einer wird auch noch wachen, wenn die Sonne untergeht“. Zum großen Erfolg des Wettenhaus­er Konzerts trug auch die Klavierbeg­leiterin Bettina Mörz bei.

 ?? Foto: Gah ?? Beim Konzert des Gesangsver­eins „Kammeltale­r“Wettenhaus­en wurde Dirigent Wolfgang Stainer für 20 Jahre Tätigkeit geehrt. Die Laudatio hielt Anja Schinzel, Vor sitzende des Kreischorv­erbandes (am Rednerpult). Ganz links im Bild der Vorsitzend­e Michael...
Foto: Gah Beim Konzert des Gesangsver­eins „Kammeltale­r“Wettenhaus­en wurde Dirigent Wolfgang Stainer für 20 Jahre Tätigkeit geehrt. Die Laudatio hielt Anja Schinzel, Vor sitzende des Kreischorv­erbandes (am Rednerpult). Ganz links im Bild der Vorsitzend­e Michael...

Newspapers in German

Newspapers from Germany