Flutschutz mit diversen Varianten
Sie werden Burgauern in Kürze vorgestellt
Burgau Nach der Sommerpause soll es den Erörterungstermin für das geplante Hochwasserrückhaltebecken Burgau geben. Der genaue Zeitpunkt wird davon abhängen, ob die Unterlagen noch einmal neu ausgelegt werden müssen oder ob es genügt, die Naturschützer zu informieren – und das wiederum hängt davon ab, ob neue Ausgleichsflächen geschaffen werden müssen. Wie berichtet, musste das Wasserwirtschaftsamt ( WWA) Donauwörth nacharbeiten. Mit dem Landratsamt wird nun das weitere Vorgehen besprochen, erklärt der beim WWA für das Projekt verantwortliche Maximilian Hartmann im Gespräch mit unserer Zeitung.
Die Informationsveranstaltung zur zweiten Phase des Hochwasserschutzprojektes, der Ableitung des Wassers, hingegen ist bereits terminiert und wird am Donnerstag, 12. Juli, ab 19 Uhr in der KapuzinerHalle Burgau stattfinden. Interessierte können sich zuvor ab 17 Uhr die Unterlagen der Machbarkeitsstudie ansehen. An diesem Abend werden die unterschiedlichen Varianten erläutert, wie das Wasser an Burgau vorbei geschleust werden soll. Welchen Favoriten das Amt hat, will Hartmann jetzt noch nicht sagen. Aber es gebe fünf Möglichkeiten, die mit der bisherigen Idee verglichen wurden. Bei dieser handelt es sich um Dämme und Deiche, das Wasser soll östlich der Bahnlinie an Burgau vorbei wieder zur Mindel fließen. Da die Gesamtkosten auf (mindestens) 61 Millionen Euro steigen, wurden andere Varianten finanziell wieder konkurrenzfähig.
Möglichkeit eins ist eine Ertüchtigung der Brühlmindel mit Deichen und Mauern, stellenweise würden
Ein Stollen ist bereits als zu teuer verworfen worden
sie anderthalb bis zwei Meter hoch. Nummer zwei ist eine Vertiefung der Brühlmindel, abschnittsweise um bis zu anderthalb Meter. Die dritte Lösungsidee basiert auf einem bergmännisch hergestellten, gut zwei Kilometer langen Stollen zwischen dem Rückhaltebecken und einer Stelle kurz vor der Konzenberger Straße, der fünf Meter Durchmesser hätte. Das Wasser würde zwischen Konzenberger Straße und Bahnstrecke an die Oberfläche kommen. Der Stollen wurde aber bereits als viel zu teuer verworfen, erklärt Hartmann. Auch geht es um eine Ableitung durch einen Kanal unter der Industriestraße. In der kurzen Variante würde er auf Höhe des Hagebau-Logistikzentrums enden und das Wasser in den Erlenbach geleitet, in der langen (Variante fünf) am Ende des Gewerbegebiets enden und in die Mindel geführt.
Die Kostenschätzung mit 61 Millionen Euro für das Gesamtprojekt ist jetzt gut zwei Jahre alt, aber bis auf Baupreissteigerungen aktuell, betont Hartmann. Mit den verschiedenen Möglichkeiten will sich das Amt auch fürs Planfeststellungsverfahren wappnen. Die Machbarkeitsstudie, die am 12. Juli vorgestellt wird, liegt somit nun vor und eine Entscheidung, welche Variante umgesetzt wird, soll nach dem Termin zügig fallen. Rückmeldungen von Kommunen und Bürgern sollen berücksichtigt werden. Fest steht: Gegen den Willen der Stadt Burgau werde nichts gemacht, sie ist an den Kosten beteiligt. Klar ist jedoch ebenfalls: Eine Lösung, die jedem gefällt, kann es auch nicht geben.
Maximilian Hartmann tritt derweil dem Gerücht entgegen, dass bereits 30 Euro für den Quadratmeter Land für das Rückhaltebecken gezahlt worden seien – es seien noch keine Grundstücke gekauft worden. Und grundsätzlich werde immer der aktuelle Marktpreis bezahlt. Dürrlauingen Kein Unbekannter ist zu Beginn der Gemeinderatssitzung in Dürrlauingen von Bürgermeister Edgar Ilg als neues Mitglied des Gremiums begrüßt worden. Georg Rau war bereits in der Zeit von 1996 bis 2014 im Gemeinderat aktiv und rückt nun für den im Mai verstorbenen Arzt Bernhard Rau nach.
In Mindelaltheim geboren und wohnhaft, kandidierte der 61-jährige verheiratete Familienvater von zwei Kindern für die Freie Wählervereinigung Mindelaltheim. Eine Bürgerliste, bei der mit den Freien Wählern in Kreis und Land kein Zusammenhang bestehe, stellte Gemeinderätin Isabelle VollmannSchipper fest. Trotz gleicher Nach- namen bestehe auch kein verwandtschaftlicher Zusammenhang mit dem verstorbenen Mediziner Bernhard Rau, sagte Georg Rau auf Nachfrage. Nach der formalen Vereidigungszeremonie wurde der Nachrücker auch gleich zum stellvertretenden Mitglied im Rechnungsprüfungsausschuss und Delegierten im Abwasserzweckverband bestellt. Ebenso übernimmt er die Aufgabe eines Behindertenbeauftragten für die Gemeinde.
Während der Sitzung ging es unter anderem um die Blackoutfete. Sie wird dieses Jahr am 7. Juli wieder auf der Schulwiese stattfinden. Auf Antrag der Veranstalter genehmigte der Rat die Veranstaltung, allerdings sind damit Auflagen verbunden. Unter anderem muss ab 2 Uhr die Lautstärke der Musik deutlich reduziert werden, ab 3 Uhr müssen der Ausschank und die Musik beendet und spätestens um 4 Uhr muss das Festgelände geräumt sein. Außerdem gilt eine Allgemeinverfü-
Eichenprozessionsspinner bereitet (teure) Arbeit
gung des Bürgermeisters, dass im Ort keine alkoholisierten Personen unterwegs sein dürfen, was von der Polizei überwacht werden kann.
Gesprochen wurde ebenfalls über das Thema Kindergartengebühren. In der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Haldenwang, der auch die Gemeinde Dürrlauingen mit den Ortsteilen angeschlossen ist, sollen diese Gebühren spürbar angehoben werden, nachdem in den zurückliegenden Jahren keine Erhöhungen vorgenommen wurden. Es geht auch um eine Anpassung an benachbarte Einrichtungen, die zum Teil deutlich höhere Gebühren berechneten, erklärt Bürgermeister Edgar Ilg. Die Erhöhung erkläre sich ebenso aus wirtschaftlichen Erwägungen zur Reduzierung der defizitären Gesamtsituation bei der Kinderbetreuung in der Verwaltungsgemeinschaft. Dagegen hält Isabelle Vollmann-Schipper eine Erhöhung zwar für notwendig, aber nicht in dieser Höhe mit Sprüngen von teilweise bis zu 34 Prozent gegenüber den bisherigen Kosten. Eine moderate Anhebung in mehreren Schritten wäre sinnvoller und würde die Familien nicht so stark belasten, findet sie. Unterstützung bei diesen Argumenten erhielt sie auch von Gemeinderatsmitglied Thomas Vogg, dem die Gebührenerhöhungen ebenfalls zu weit gehen. Bei der anschließenden Abstimmung ergab sich dann eine knappe Mehrheit von sechs Ja- zu fünf Nein-Stimmen für die Erhöhung in der von der VG vorgelegten Form. Die neuen Gebühren sind sehr differenziert und werden im Gemeindeblatt bekannt gegeben.
Für das Dorfzentrum Mönstetten wurden weitere Handwerkerleistungen für Terrazzo- und Schreinerarbeiten, für Innen- und Außentüren und Trockenbauarbeiten in Höhe von insgesamt rund 134000 Euro vergeben. Ebenso wurde die Vergabe der Bauarbeiten für das Baugebiet Weiherberg in Mönstetten mit 634 000 Euro beschlossen, wobei hier die Architektenberechnung bei etwa 744 000 Euro lag. In Zusammenhang mit den Straßenarbeiten und dem Kreuzungsumbau in Mindelaltheim hat die Gemeinde gleich eine Teilsanierung des maroden Gehweges vorgesehen. Probleme bereitet der Gemeinde die Ausbreitung des Eichenprozessionsspinners an Bäumen, insbesondere an Eichen. Damit sei man nicht allein, stellte Bürgermeister Ilg fest. Am und im Friedhof in Dürrlauingen mussten demnach bereits befallene Bäume zum Schutz von Friedhofsbesuchern abgesaugt werden, was erhebliche Kosten von mehr als 4000 Euro verursacht habe. In der Zukunft müsse überlegt werden, wie man dem Problem eventuell auch durch andere Maßnahmen, wie beispielsweise Absperrungen oder Spritzmittel, entgegentritt.