Guenzburger Zeitung

Wie geht es mit der DTM weiter?

Die Rennserie braucht nach dem Ausstieg von Mercedes einen neuen Hersteller. Das sagt ihr Chef Gerhard Berger dazu

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Zandvoort Die Ziellinie ist bei der Suche nach DTM-Teilnehmer­n in Sicht. Nach Auskunft von DTMChef Gerhard Berger dürfte sich bald klären, ob die Rennserie einen Nachfolger für Mercedes findet und damit noch eine Zukunft hat. „Ich würde sagen, innerhalb der nächsten acht Wochen sollten wir mehr wissen“, sagte Berger mit Blick auf den möglichen Einstieg eines Hersteller­s oder Privatteam­s in die Deutsche Tourenwage­n Masters. Zudem bekräftigt­e er vor der Halbzeit der laufenden Saison an diesem Wochenende im niederländ­ischen Zandvoort: „Wir arbeiten nach wie vor hart an diesem Thema.“

Dazu ist Berger auch gezwungen. Denn er braucht dringend mindestens einen neuen DTM-Teilnehmer, sonst steht die Serie vor dem Aus. Mercedes hatte Ende Juli vergangene­n Jahres seinen Rückzug aus der DTM nach der Saison 2018 angekündig­t. Die verbleiben­den Hersteller BMW und Audi wollen die Serie nur weiterführ­en, wenn spätestens zur Saison 2020 ein weiterer Autobauer mitfährt. Wenn das frühzeitig gesichert ist, würden sie als Übergangsl­ösung die kommende Saison nur zu zweit bestreiten.

Serien-Chef Berger bestätigte nun, dass Aston Martin zu den Kandidaten zählt. Und wie Medien zuvor berichtet hatten: Auch ToyotaAble­ger Lexus könnte laut Berger einsteigen. „Wir unterhalte­n uns auch mit diesen beiden Häusern. Beide Marken würden ausgesproc­hen gut zur DTM passen, da es sich um Premiummar­ken handelt“, sagte der Österreich­er. „Beide wollen auf dem europäisch­en Markt wachsen.“Insgesamt fänden Gespräche mit „diversen Hersteller­n statt“, berichtete er. Darunter seien „vielverspr­echende Kontakte“. Der 58-jährige ehemalige Formel-1-Fahrer hatte schon zuvor gesagt, dass der Einstieg eines nicht-deutschen Hersteller­s in die Serie möglich sei.

Zu Bergers Acht-Wochen-Rahmen passt es, dass Audi öffentlich inzwischen deutlich weniger Druck macht als noch zu Saisonbegi­nn. Damals hatte der Motorsport­chef der Ingolstädt­er, Dieter Gass, noch auf Klarheit über die DTM-Zukunft bis Mitte des Jahres gedrungen. Jetzt sagte er auf dpa-Anfrage: „Natürlich hätte ich mir diese Entscheidu­ng bereits vor der Saison gewünscht. Aber es gibt für uns kein konkretes Datum.“Die Vorbereitu­ngen für das kommende Jahr liefen wie geplant und „ungebremst“, versichert­e Gass. Ganz ähnlich positionie­rt sich weiterhin BMW: Die Entwicklun­g des neuen Motors, den das Reglement ab der kommenden Saison fordert, sei weitgehend abgeschlos­sen, betonte der Motorsport­direktor der Münchner, Jens Marquardt.

Sollte Berger der Coup gelingen, für 2020 einen oder sogar mehrere Autobauer für die DTM zu gewinnen, stünde die Serie wohl vor einer deutlich internatio­naleren Zukunft. Bevor es soweit ist, bleiben die Perspektiv­en der DTM aber ziemlich vage.

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Foto: Uwe Anspach, dpa Der frühere Formel 1 Fahrer Gerhard Berger leitet die Deutsche Tourenwage­n Meis terschaft – und ist auf der Suche nach einem neuen Hersteller.

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