SWU planen mit Kraftwerk
Areal pro mit weiteren Ansiedlungsprojekten
Leipheim/Günzburg Die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU) halten weiter an dem Gaskraftwerk fest, das sie auf dem Gelände des interkommunalen Gewerbegebietes Areal pro errichten wollen. Das wurde während der gestrigen Sitzung des Zweckverbandes deutlich. Der Verband ist an den Planfeststellungsverfahren durch die Regierung von Schwaben beteiligt. Am Freitag hatten die Verbandsmitglieder keine Einwände, als sie über den beabsichtigten Neubau einer sechs Kilometer langen Gasanschlussleitung und einer vier Kilometer langen Stromleitung informiert wurden. Parallel dazu läuft das immissionsschutzrechtliche Genehmigungsverfahren für das Kraftwerk. Wegen dieses Projekts wurde die Gaskraftwerk Leipheim GmbH & Co. KG gegründet – eine hundertprozentige Tochter der SWU Energie GmbH.
Neben dem Projekt auf dem ehemaligen Fliegerhorstgelände bemühen sich in der Nachbarschaft weitere Investoren um ein Gaskraftwerk: Der RWE-Konzern will östlich des Kernkraftwerks Gundremmingen eine Netzstabilisierungsanlage errichten. Die Schweizer Firma PQ Energy hat sich Gundelfingen als Standort eines Gaskraftwerks ausgeguckt. Voraussichtlich wird nur eine der drei Planungen auch in die Tat umgesetzt werden. Eine Entscheidung soll bis April 2019 fallen. Die Kraftwerke dienen dazu, nach der Abschaltung der Atommeiler in Notfällen die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.
Selbst wenn das Gaskraftwerk in Leipheim nicht kommen sollte, ist den im Zweckverband zusammengeschlossenen Kommunen (Günzburg, Leipheim, Bubesheim) und dem Landkreis nicht bange, das Gewerbegebiet weiterhin erfolgreich zu vermarkten. Die öffentliche Sitzung dauerte am Freitag nur wenige Minuten. Danach wurde allerdings weit über zwei Stunden informiert und debattiert. Hinter verschlossenen Türen ging es dem Vernehmen nach um elf verschiedene Ansiedlungsprojekte. Drei davon wurden abgelehnt – einmal, weil die Wasserlieferung und Abwasserentsorgung in der Größenordnung nicht möglich sei. Das andere Mal, weil ein Hotel nicht ins Portfolio der Grundstücksanbieter passe. Dieselbe Begründung wurde auch im dritten Fall angeführt – bei einem Logistiker.
Durch das interkommunale Gewerbegebiet sind bislang etwa 1200 Arbeitsplätze entstanden. Fünf der gestern vorgestellten Projekte gelten als so gut wie sicher. Im Endausbau könnte sich die Zahl der Arbeitsplätze im Vergleich zu jetzt mindestens verdoppelt haben: Das Gewerbegebiet wird zur Jobmaschine. Doch müssen damit einher eine vernünftige Verkehrsanbindung gehen und es muss ausreichend Wohnraum geschaffen werden.