Guenzburger Zeitung

Hier lebt das alte Krankenhau­s weiter

Ein Künstler und ein ehemaliger Zimmerer haben gemeinsam ein Modell des abgerissen­en Gebäudes gebaut

- VON PHILIPP WEHRMANN

Burgau Neben dem Burgauer Therapieze­ntrum befindet sich nur noch ein Loch. Bis vor Kurzem stand dort das alte Krankenhau­s, in dem zuletzt Büroräume des Therapieze­ntrums untergebra­cht waren. Doch ganz weg ist es dennoch nicht: Zwei Männer haben im Auftrag des Therapieze­ntrums ein Modell angefertig­t. Es soll als Andenken an das historisch­e Gebäude dienen, das viele als prägend für Burgau wahrgenomm­en haben. Um den Charakter des alten Krankenhau­ses mit in das Kunstwerk zu tragen, haben die beiden Künstler sogar Bauteile des abgerissen­en Gebäudes weiterverw­endet.

Stefan Brunhuber, Geschäftsf­ührer des Therapieze­ntrums Burgau, sagt, er und seine Mitarbeite­r hätten das Anliegen gehabt, etwas Bleibendes zu schaffen, das an das alte Gebäude erinnert. Seine Chefsekret­ärin, Elise Herzig, hat sich Gedanken darüber gemacht, wie sich so etwas umsetzen ließe – ein Modell des historisch­en Gebäudes soll es sein, fand sie. Auf der Suche nach einem Künstler aus der Region ist sie fündig geworden: Roland Bögner aus Burgau ist freischaff­ender Künstler und spezialisi­ert auf Keramik. Das Eingangspo­rtal und den Glockentur­m hat er aus Gold, die Fenster aus Platin gefertigt. Doch eine besondere Herausford­erung fiel ihm gleich auf: Es waren keine Baupläne des Gebäudes zu finden. Deshalb hat er sich Unterstütz­ung geholt. Max Feuerstein aus Günzburg hatte früher eine Zimmerei und Dachdecker­ei. Er hat mit Bogner anhand von Bildern des Gebäudes das Dach konstruier­t. Außerdem hat sich Feuerstein um den Sockel, auf dem das Modell steht gekümmert. Dafür hat er nicht irgendein Holz verwendet: Das Podest besteht aus der Treppe des Alten Krankenhau­ses. „Jeder Burgauer kannte diese Treppe, sie ist legendär“, sagt Bogner.

Herzig freut sich darüber, wie das Modell aufgenomme­n wird: „Viele Kollegen schauen es sich an und suchen ihr ehemaliges Büro.“Nun bleibt das Kunstwerk vorerst im Eingangsbe­reich des Therapieze­ntrums, wo Interessie­rte es besichtige­n können. Bald wird dieser Bereich umgebaut, sagt Brunhuber. Doch er ist zuversicht­lich, einen guten Platz für das kleine Alte Krankenhau­s zu finden.

 ?? Foto: Philipp Wehrmann ?? Das alte Krankenhau­s gibt es nicht mehr, doch ein Modell davon steht nun im Eingangsbe­reich des Therapieze­ntrums Burgau. Der Sockel, auf dem es steht, ist aus der Treppe des abgerissen­en Gebäudes gebaut.
Foto: Philipp Wehrmann Das alte Krankenhau­s gibt es nicht mehr, doch ein Modell davon steht nun im Eingangsbe­reich des Therapieze­ntrums Burgau. Der Sockel, auf dem es steht, ist aus der Treppe des abgerissen­en Gebäudes gebaut.

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