Die Degerndorfer Brücke verbindet wieder
Das neue Bauwerk ersetzt die alte Holzkonstruktion
Günzburg Ob die nagelneue Degerndorfer Brücke in Günzburg ein guter Platz für einen romantischen Kuss ist? Pfarrer Alexander Bauer will es demnächst mit seiner Frau ausprobieren, versprach er, als er gemeinsam mit seinem Amtskollegen Christoph Wasserrab am Freitagnachmittag den Segen für das Bauwerk erbat.
Die Brücke über die Butzengünz zwischen Wasserburger Weg und Auf dem Gries nutzen die Günzburger seit 1961, als Soldaten des Gebirgs-Pionier-Bataillon 8 aus Degerndorf sie im Rahmen eines Manövers auf Holzpfählen gebaut haben. Seither musste die Holzkonstruktion schon mehrfach erneuert werden – die neue Brücke aus Stahlbeton dagegen dürfte deutlich län- ger halten. Aus Holz ist hier nur noch die Verkleidung an den Geländern.
Immerhin 500 000 Euro hat der Bau der neuen Degerndorfer Brücke gekostet – mit 225 000 Euro schießt die Regierung von Schwaben knapp die Hälfte der Bausumme zu. Dafür ist die frühere Holzbrücke jetzt einem stabilen Stahlbetonbauwerk mit einer 5,50 Meter breiten Fahrbahn gewichen – Rutschpartien auf den früheren Planken, wie sie übrigens auch schon Pfarrer Alexander Bauer ins Schleudern gebracht haben, gehören der Vergangenheit an.
Fünf Monate hat der Bau gedauert und sei damit im ursprünglichen Zeitplan geblieben, heißt es aus der Stadtverwaltung. Was noch fehlt, ist die LED-Beleuchtung, die aber in den nächsten Tagen auch funktio- nieren soll. Und die neue Fußgängerampel am Wasserburger Weg, die im Zuge der Baumaßnahme erneuert werden soll, ist auch noch nicht da. Grund soll ein Lieferengpass beim Steuergerätehersteller der Ampel sein. Ist die neue Technik da, sollen in den nächsten Wochen die Ampel installiert und auch die Markierungen der Querungshilfe erneuert werden.
In den vergangenen zwölf Jahren habe die Stadt Günzburg mehr als 4,5 Millionen Euro in die Hand genommen, um Brücken im Stadtgebiet zu erneuern, über die Günz, die Donau und die Nau. Daran erinnerte Oberbürgermeister Gerhard Jauernig bei der Verkehrsfreigabe der Degerndorfer Brücke. Frei nach Karat und Peter Maffay: „Über fünf Brücken kannst du neu gehen“, so Jauernig.