Ein „Herzensmensch“ist nicht mehr da
Der Riedheimer Unternehmer Günter Mössle ist im Alter von 81 Jahren unerwartet gestorben. Für seine Firma war er bis zuletzt im Einsatz. Was ihn ausgezeichnet hat
Leipheim/Riedheim Als Ansprechpartner in der Geschäftsleitung der Leipheimer Firma Mössle GastroService wird Günter Mössle gestern im Internet noch genannt. Doch der Seniorchef, der 1964 die Firma mit seiner Ehefrau Waltraud gegründet hat, wird nie mehr einen Ratschlag geben und nie mehr seine Meinung äußern können. Mössle ist am Donnerstag im Alter von 81 Jahren nach einem kurzen Krankenhausaufenthalt gestorben. Er hatte vier Kinder. Die elf Enkelkinder nahmen den Opa ordentlich in Beschlag.
Der Firmengründer betrieb ursprünglich im Leipheimer Ortsteil Riedheim eine Geflügelmast und -schlachterei. Das Unternehmen vergrößerte sich und diversifizierte sein Angebot. 1999 wurde das jetzige Firmengebäude auf der grünen Wiese in Leipheim gebaut. Einer der drei Söhne, Martin Mössle, stieg 1990 in den Familienbetrieb ein und übernahm zwei
Jahre später die Geschäftsverantwortung. Knapp 100 Mitarbeiter sind aktuell für Mössle-Gastro im Einsatz. In 28 Lastwagen wird im Umkreis von 150 Kilometern die Gastronomie, Hotellerie und werden Küchen mit Frisch- und Tiefkühlwaren beliefert. Zur Firma zählt außerdem eine Grillabteilung mit mobilen Hähnchenwagen und die Bäckerei Müller in Leipheim.
Robert Henn ist bei Mössle Betriebsleiter, Disponent und Administrator in einer Person. Günter Mössle hat er vor fast vier Jahrzehnten kennengelernt. Henn machte im Alter von zehn Jahren einen Ferienjob in der Geflügelzucht. Der 49-jährige hebt im Gespräch mit unserer Zeitung die Präsenz und Schaffenskraft des vorgestern verstorbenen Seniorchefs hervor. Bis zuletzt sei er eng mit der Firma verbunden und in der Belegschaft beliebt gewesen. Henns Stimme stockt, als er an den Verlust dieses „Herzensmenschen“denkt, „der von uns gegangen ist“. Günter Mössle sei kein mürrischer Mensch gewesen, „sondern stets freundlich“. Und er war sich auch nicht zu schade, etwa defekte Grills und Friteusen zu reparieren oder für den nächsten Einsatz vorzubereiten. „Er war da, wenn man ihn gebraucht hat“, sagt Henn.
Die Trauerfeier in der Riedheimer Kirche mit anschließender Beerdigung findet an diesem Montag um 15 Uhr statt.