„Ich bin leider nicht spielberechtigt“
Ichenhausens Trainer Oliver Unsöld gehen die Innenverteidiger aus. Statt am Sonntag in Kaufbeuren selbst das Trikot überzuziehen, hofft er lieber auf Rückkehrer
Ichenhausen Königsblaue Anhänger hören das vielleicht nicht gerne. Aber derzeit hat der Fußball-Landesligist ausgerechnet mit dem Lokalrivalen FC Gundelfingen einiges gemeinsam. Beide sind mit zwei Pleiten in die neue Saison gestartet und beide haben diese ersten Partien mit zwei beziehungsweise drei Toren weniger als der Gegner verloren. Dabei hatten beide in der Vorbereitung durchaus positive Ansätze gezeigt.
Einen Unterschied gibt es in dieser ganzen Misere dann aber doch. Während Gundelfingens Coach Martin Weng personell nahezu aus den Vollen schöpfen kann, gehen dem SCI schon jetzt die Spieler aus. Grund sind die Rotsperren, die sich die Abwehrspieler Waldemar Schaab und Mehmet Aktürk im Spiel gegen Garmisch eingebrockt haben.
Der Ex-Bubesheimer Schaab muss zwei Spiele lang zuschauen, Aktürk ist sogar für vier Partien gesperrt. Und auf einmal klafft vor dem Spiel am Sonntag (Anpfiff 17 Uhr) in Kaufbeuren ein großes Loch in der ohnehin wackeligen Abwehrreihe der Königsblauen.
Dieses Problem ist natürlich auch Coach Oliver Unsöld nicht verborgen geblieben. „Ich bin leider nicht spielberechtigt, sonst hätte ich mich umgezogen“, scherzt der 44-Jährige. „Aber im Ernst, es kann natürlich nicht sein, dass wir in zwei Spie- acht Tore kassieren. Daran müssen wir arbeiten.“Für die kommenden zwei Partien gegen Kaufbeuren und Geretsried könnte Mittelfeldmann Pierre Heckelmüller nach hinten in die Viererkette rücken. Wie die Aufstellung aussehen wird, entscheide sich aber erst nach dem Abschlusstraining, so Unsöld.
Er setzt lieber auf seine Offensive, die auch gegen Garmisch zumindest in der ersten Hälfte gute Ansätze gelen zeigt hatte. Linksfuß Janick Reitz und Kapitän Stefan Strohhofer könnten am Sonntag wieder in der Startelf stehen und das Offensivspiel der Königsblauen weiter ankurbeln. Der ein oder andere eigene Treffer könnte auch helfen, die individuellen Fehler in der Abwehr auszubügeln, die für einen Großteil der acht Gegentore verantwortlich waren. „Da müssen wir definitiv konzentrierter werden. Aber ich stelle mich da voll hinter die Jungs. Sie wissen selbst, was sie besser machen müssen.“
Auch dem erfahrenen Ex-Profi ist klar, dass seine junge Truppe vor allem mentale Unterstützung braucht. „Wir gewinnen und verlieren gemeinsam. Sie müssen einfach lernen, nach einem Rückstand Ruhe zu bewahren und unser Ding weiterzuspielen. Im jugendlichen Leichtsinn ist man schnell geneigt, seinen Fehler wieder gutmachen zu wollen. Und dann passieren leicht ein zweiter und ein dritter.“
Ob die SpVgg Kaufbeuren der passende Aufbaugegner sein wird, ist aber fraglich. Der LandesligaVeteran schickt eine eingespielte Truppe auf den Platz, die in den ersten zwei Partien gegen Kempten (0:0) und Wolfratshausen (3:1) nur ein Gegentor kassiert hat. Im direkten Duell haben die Allgäuer mit vier Siegen ebenfalls die Nase vorn. Zwei Mal ging es bisher unentschieden aus, zwei Mal gewann Ichenhausen. Der letzte Sieg liegt allerdings schon drei Jahre zurück.