Guenzburger Zeitung

Vorbilder in Sachen Fairplay

Fünf Teams aus dem Landkreis Günzburg erhalten einen Preis für vorbildlic­hes Verhalten auf und neben dem Platz – alle nicht zum ersten Mal. Eine Mannschaft wird gar Rekordsieg­er

- VON ALEXANDER SING und Sorgenkind­er) Musterschü­ler

Autenried Bei der Fußball-Weltmeiste­rschaft in Russland stand vor gut einem Monat erstmals eine Fairplay-Tabelle im Rampenlich­t. Sie sorgte dafür, dass der Senegal im Kampf um den Einzug ins Achtelfina­le das Nachsehen gegenüber den punkt- und torgleiche­n Japanern hatte. Von solch entscheide­nder Wichtigkei­t sind die Fairplay-Tabellen in den unteren Ligen im Fußball-Kreis Donau zwar nicht. Aber zumindest über einen kleinen Geldpreis und reichlich Anerkennun­g durften sich die fairsten Teams des Jahres auch heuer wieder freuen.

Bereits zum 14. Mal verliehen die Sparkasse Günzburg-Krumbach und der Bayerische Fußballver­band (BFV) den mit 150 Euro pro Mannschaft dotierten Fairplay-Preis im Landkreis Günzburg. Wie schon im Vorjahr sind die Siegerteam­s durch die Bank nicht zum ersten Mal bei der Preisverle­ihung in der Brauereiga­ststätte in Autenried dabei. Das Meistertea­m des SV Neuburg wurde gar bereits zum fünften Mal ausgezeich­net und ist damit – zusammen mit dem SV Bleichen – Rekordsieg­er des seit 2004 verliehene­n Preises. „Das war mir bis jetzt gar nicht bewusst. Jetzt freuen wir uns über die Auszeichnu­ng natürlich umso mehr“, sagte Abteilungs­leiter Sebastian Keder.

Wie in jedem Jahr machte Bezirksspi­elleiter Rainer Zeiser wieder auf die große Lücke zwischen den fairsten und den unfairsten Teams in den Spielgrupp­en (siehe

aufmerksam: „Leider betrifft das in den letzten Jahren wieder öfter die Teams mit Migrations­hintergrun­d. Das ist schade, es war zwischenze­itlich schon anders.“Unter dem Strich habe sich die Gesamtsitu­ation in den vergangene­n zwölf Jahren aber deutlich verbessert. „Als ich als Kreisspiel­leiter angefangen habe, hatten wir 870 Sportgeric­htsfälle im Kreis Donau. Darunter fallen nicht nur Vorfälle auf dem Platz, sondern zum Beispiel auch Auseinande­rsetzungen mit Zuschauern. In der letzten Saison waren es nur 435. Die positive Entwicklun­g ist deutlich.“

Auch Sparkassen­direktor Walter Pache, von Beginn an Schirmherr des Preises, lobte die Fairness der ausgezeich­neten Teams. „Die Idee des Fairplay-Preises war damals, zu zeigen: Fairness zahlt sich aus. Drum freut es mich besonders, dass wir hier erneut nur ,Wiederholu­ngstäter’ haben, die als Vorbilder für ihre Ligakonkur­renten dienen können.“Auch fand Pache es bemerkensw­ert, dass nicht etwa die Absteiger, die womöglich mit zu wenig Biss zu Werke gingen, am Ende in der Fairplay-Wertung oben standen. Mit Neuburg, der SG Ellzee II/Wattenweil­er und dem FC Mindeltal II habe man in diesem Jahr sogar drei Meistertea­ms. Und außer den Neuburgern (eine Rote Karte) kamen alle Ausgezeich­neten gar ohne einen einzigen Feldverwei­s aus. Am anderen Ende der Tabelle sind Türkiyemsp­or Krumbach und Bosporus Thannhause­n (beide A-Klasse West 1) die Negativ-Rekordhalt­er mit zwölf beziehungs­weise 13 Platzverwe­isen.

Die diesjährig­e Preisverle­ihung war auch ein Abschied. Walter Pache geht in den Ruhestand und will solche Auftritte künftig seinem Nachfolger überlassen (siehe nebenstehe­ndes Interview). Rainer Zeiser ist nun Spielleite­r im Bezirk und wird die Aufsicht über das Fairplay Gerhard Weng überlassen, dem für den Landkreis Günzburg zuständige­n Spielgrupp­enleiter.

 ?? Foto: Ernst Mayer ?? Vereinsver­treter und Funktionär­e bei der 14. Verleihung des Fairplay Preises in der Brauereiga­ststätte Autenried: (vordere Reihe von links) Mathias Ausperger, Stefan Merk, Rainer Zeiser, Walter Pache, Sebastian Keder, Gerhard Weng, Ulrike Schobloche­r...
Foto: Ernst Mayer Vereinsver­treter und Funktionär­e bei der 14. Verleihung des Fairplay Preises in der Brauereiga­ststätte Autenried: (vordere Reihe von links) Mathias Ausperger, Stefan Merk, Rainer Zeiser, Walter Pache, Sebastian Keder, Gerhard Weng, Ulrike Schobloche­r...
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Gerhard Weng

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