Diesel-Politik mit Widersprüchen
Der Betrug bei den Abgaswerten von Dieselautos zwingt die Politik zu absurden Verrenkungen. Verkehrsminister Andreas Scheuer kündigt an, dass kommunale Dieselfahrzeuge, zum Beispiel bei der Müllabfuhr, nachgerüstet werden sollen – mit einem Filter gegen Stickoxide. Für Privat-Pkw schließt der CSU-Politiker die HardewareNachrüstung aber weiter aus. Die Hersteller stemmen sich mit Macht dagegen. Zu teuer, technisch zu kompliziert, zu langwierig lauten die Argumente. Dagegen hat ein Filter-Hersteller gezeigt, dass eine Nachrüstung für Pkw möglich ist – für rund 2000 Euro. Das ist nicht der einzige Widerspruch.
Ein anderes Beispiel: An der Tankstelle wird Dieseltreibstoff steuerlich subventioniert. Firmen nutzen Diesel gerne als Dienstwagen, die lange Strecken fahren. E-Autos und Hybride waren bei den Unternehmen kaum gefragt. Das will der Bund nun ändern – ebenfalls mit einer milliardenschweren Steuervergünstigung. Diesmal für E-Autos und Hybride als Dienstwagen. Es ist Zeit, die Widersprüche in der Diesel-Politik Schritt für Schritt zu beseitigen.