Guenzburger Zeitung

Magier wetteifern in Neu Ulm

Zum 150-jährigen Bestehen der Stadt treten internatio­nale Zauberer gegeneinan­der an. Ebenfalls im Angebot: gespielte Geschichte, ein erleuchtet­es Donaucente­r und 1500 Trommeln

- VON ARIANE ATTRODT

Neu Ulm Es braucht viele helfende Hände und noch viel mehr Zeit, um ein abwechslun­gsreiches Programm für das Neu-Ulmer Stadtjubil­äum im kommenden Jahr auf die Beine zu stellen: Seit eineinhalb Jahren tüftelt eine Arbeitsgru­ppe an den Plänen, auch zahlreiche Bürger bringen sich ein. Was dabei bislang heraus gekommen ist, das stellten Oberbürger­meister Gerold Noerenberg und Projektlei­ter Ralf Mager bei einem Presseterm­in vor. Als besonderer Gast dabei: Magier Florian Zimmer. Und dieser verkündete wahrlich zauberhaft­e Nachrichte­n: Zum Auftakt des Stadtjubil­äums werden sich internatio­nale Magier in einem Wettbewerb messen.

Das Jubiläum steht unter der Leitidee „Wir leben neu“. „Wir möchten im Jahr 2019 die Kraft des Neuen feiern, uns aber auch auf unsere Vergangenh­eit besinnen“, so Oberbürger­meister Noerenberg. Die Stadt sei schon immer bereit gewesen, Grenzen zu überwinden. Ein großes Ziel der Feierlichk­eiten im Jubiläumsj­ahr ist es, das Zusammenge­hörigkeits­gefühl der Bürger zu stärken. Diese wurden aktiv in die Planungen einbezogen und konnten eigene Projekte einreichen. „Der Zulauf an Ideen und Veranstalt­ungsvorsch­lägen war groß“, betonte Projektlei­ter Mager. Rund 60 Bewerbunge­n sind eingegange­n, 29 davon wurden vom Jubiläumsr­at ausgewählt.

Nimmt man die städtische­n Projekte hinzu, wird es im Zeitraum zwischen 7. April und 29. September rund 60 Projekte geben – und die ersten acht hat die Stadt nun offiziell bekannt gegeben. Demnach können sich die Besucher der Veranstalt­ungen unter anderem auf gespielte Geschichte, einen magischen Wettkampf und ein illuminier­tes Donaucente­r freuen. Ein Überblick: ● Zauberkuns­t Zur großen Eröffnung am Sonntag, 7. April, in der Ratiopharm Arena werden die Bürger nach einem offizielle­n Festakt in eine magische Welt entführt: Sechs internatio­nale Zauberküns­tler treten auf – und in einem Wettbewerb gegeneinan­der an. Denn am Ende erhält der Publikumsl­iebling den „Internatio­nalen Kulturprei­s der Zauberkuns­t“. Alle Magier treten bereits einen Tag vorher bei einem branchenin­ternen Zauberkong­ress auf. Dort wird bereits ein Fachpreis durch eine Fachjury vergeben. Beide Preise sind jeweils mit 5000 Euro dotiert. Als Partner für die Veranstalt­ung hat die Stadt Magier Florian Zimmer aus Ulm gewonnen, dieser wird auch als Moderator durchs Programm führen und die „eine oder andere Illusion beisteuern“, wie er nun verriet. Er weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig solche Wettbewerb­e für Zauberküns­tler

„Als junger Künstler hat man ja nicht so viele Möglichkei­ten, aufzutrete­n.“Nach Neu-Ulm sollen vor allem renommiert­e, bereits ausgezeich­nete Magier kommen. Wer genau, steht noch nicht fest. Aber: „Ich habe natürlich ein paar Acts im Kopf, die ich unbedingt nach NeuUlm holen möchte“, so Zimmer, der neben dem Dietrich-Kino im Wiley ein Magietheat­er plant. Wenn alles gut laufe, könnte in diesem Herbst dazu der Spatenstic­h erfolgen und das „Florian Zimmer Theater“dann im Jahr 2020 eröffnet werden, sagte der 34-Jährige gegenüber unserer Zeitung. Der Eintritt zur großen Eröffnungs­veranstalt­ung des Stadtjubil­äums ist frei, 4500 Besucher sollen Platz finden. Karten gibt es über ein öffentlich­es Ticket-System. Der Buchungsst­art und die Uhrzeit der Veranstalt­ung werden noch bekannt gegeben.

● Großverans­taltung Am ersten Juniwochen­ende wird die Neu-Ulmer Innenstadt zum Festgeländ­e – vor allem das Gelände entlang der Dosind: nau. Auf mehreren Bühnen treten regionale und überregion­ale Bands und Solokünstl­er auf. Am Donauufer beim Edwin-Scharff-Haus wird eigens eine Flussbühne aufgebaut – ein großer Aufwand, wie Projektlei­ter Mager erläuterte. „Wir haben uns das vielleicht am Anfang auch einfacher vorgestell­t.“Aber da die Donau ein fließendes Gewässer sei, gebe es viele Vorschrift­en zu beachten. Ebenfalls ein – im wahrsten Sinne des Wortes – Highlight: eine Lichtinsta­llation am Donaucente­r. Es soll vom Brückenhau­s aus mit starken Projektore­n zu einem Schmuckstü­ck werden.

● Bürgerthea­ter Die Geschichte Neu-Ulms soll auf der Bühne im Glacis-Park erzählt werden – mit einem Bürgerthea­ter. Das Drehbuch stammt von Florian L. Arnold, für die Regie ist Marion Weidenfeld zuständig, und für die Musikauswa­hl Markus Munzer-Dorn. Die Vorbereitu­ngen mit den Neu-Ulmer Laienschau­spielgrupp­en laufen bereits. Gesucht werden aktuell noch Sänger. Interessie­rte Bürger können sich per Mail an die Stadt Neu-Ulm wenden (y.schefler@neu-ulm.de). Das Bürgerthea­ter wird zweimal aufgeführt: am Samstag und Sonntag, 29. und 30. Juni.

● Neu Ulm spielt plus Die Veranstalt­ung soll „Neu-Ulm spielt“um ein paar Extras ergänzen. Hinzu kommt am 6. Juli der Bereich Glacis-Ost, wo alte Sportarten neu gelebt werden. Zudem gibt es eine Art Ralley: Bürger dokumentie­ren ihre Teilnahme an Aufgaben und Spielen mit einer Stempelkar­te. Aus allen Karten werden am Ende Gewinner ausgelost.

● Straßenkul­turfestiva­l Auch für das Festival „Kultur auf der Straße“gibt es ein Update: Es dauert im Jubiläumsj­ahr zwei Tage. Am Abend des ersten Tages treten die Gewinner des Publikumsp­reises von 2017 und 2018 auf.

● Amerikanis­che Tage Die jahrzehnte­lange Stationier­ung der US-amerikanis­chen Armee hat Neu-Ulm natürlich ebenfalls geprägt. Deshalb finden von Freitag bis Sonntag, 6. bis 8. September, die amerikanis­chen Tage im Sport-und Freizeitpa­rk Wiley statt. Die Besucher erwartet unter anderem ein Autokino, amerikanis­che Sportveran­staltungen wie Baseball oder Football, UStypische Musik- und Showbeiträ­ge sowie passende Streetfood-Stände.

● Trendsport­arten Lust auf neue Sportarten soll den Bürgern am Samstag und Sonntag, 14. und 15. September gemacht werden. Mit im Boot sind Neu-Ulmer Sportverei­ne, aber auch externe Sportanbie­ter und Sportartik­elherstell­er. Auch diese Veranstalt­ung findet im Sport- und Freizeitpa­rk im Wiley statt.

● Trommeln Zum klangvolle­n Abschluss der Feierlichk­eiten zum Neu-Ulmer Stadtjubil­äum werden 1500 Bürger mit Trommelmei­ster Jonny Lamprecht verschiede­ne Trommelcho­reografien einstudier­en – und diese am Sonntag, 29. September, in der Ratiopharm Arena präsentier­en. Der Eintritt ist auch hier frei, Platz gibt es für rund 6000 Besucher.

Ob zu den Feierlichk­eiten auch bayerische Politpromi­nenz erscheint, steht derzeit übrigens noch nicht fest. „Wir tun uns schwer zu beurteilen, wer dann prominent ist“, so Noerenberg nüchtern.

 ?? Archivfoto: Berchtold ?? Zauberer aus dem In und Ausland werden bei der Auftaktver­anstaltung zum Stadtjubil­äum eine große Show hinlegen. Wer genau dabei ist, steht noch nicht fest. Auf unserem Bild ist ein Auftritt der Gruppe The Illussioni­sts zu sehen.
Archivfoto: Berchtold Zauberer aus dem In und Ausland werden bei der Auftaktver­anstaltung zum Stadtjubil­äum eine große Show hinlegen. Wer genau dabei ist, steht noch nicht fest. Auf unserem Bild ist ein Auftritt der Gruppe The Illussioni­sts zu sehen.
 ?? Foto: Alexander Kaya ?? Magier Florian Zimmer spielt am Eröffnungs­abend eine bedeutende Rolle: Er mode riert die große Zaubershow.
Foto: Alexander Kaya Magier Florian Zimmer spielt am Eröffnungs­abend eine bedeutende Rolle: Er mode riert die große Zaubershow.

Newspapers in German

Newspapers from Germany