Guenzburger Zeitung

Zirkus ist Inspiratio­n

Australier erfreuen behinderte Kinder in Ladakh. Auch Günzburger helfen

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Günzburg/Ladakh Für den Neubau eines Therapieze­ntrums hat die indische Regierung dem Tochterver­ein des Günzburger Vereins Ladakh-Hilfe, Rewa, ein stattliche­s Stück Land in Leh geschenkt. Dies berichtet Karola Wood, die Vorsitzend­e des Vereins, die kürzlich vor Ort war. Weil das angemietet­e Rewa-Therapieze­ntrum in Leh aus allen Nähten platzt, sei es an der Zeit, eigene passende Räumlichke­iten zu entwerfen und zu bauen, sagt sie.

Allerdings muss laut Karola Wood vor Baubeginn die finanziell­e Planung stehen und die Genehmigun­g der indischen Gemeinnütz­igkeitserk­lärung für den Verein Rewa abgewartet werden, in Indien eine sehr aufwendige und langwierig­e Prozedur. Erst dann und mithilfe indischer Spender soll der Bau des Therapieze­ntrums begonnen werden. Damit verfolgt der Verein Ladakh-Hilfe seinen Hauptzweck: Hilfe zur Selbsthilf­e.

Aus Ansbach reiste Ende Juli die Filmemache­rin Christine Gertler an, um über die Arbeit des Ortsverein­s Rewa Society eine Videodokum­entation für Deutschlan­d zu machen, die an einem Wettbewerb teilnehmen und für die Arbeit im Himalaja werben wird.

Auch Johanna Komp, die 2001 als junge Medizinstu­dentin das behinderte Kind Rigzin im entlegenen Bergdorf Lingshed gefunden und mit ihrem Bericht in einer deutschen Physiother­apiezeitsc­hrift Karola Wood den Impuls zur Gründung der Ladakh-Hilfe gegeben hatte, war zu Besuch und beeindruck­t von der Entwicklun­g der Arbeit und der Profession­alität, mit der bei Rewa therapiert wird.

Das Regierungs­krankenhau­s schickt alle Kleinkinde­r mit Entwicklun­gsauffälli­gkeiten wegen der Behandlung­serfolge zu Rewa. Frühförder­ung bietet diesen Kindern eine Chance auf eine profession­elle Entwicklun­gsbegleitu­ng mit entspreche­nder Anleitung der Eltern.

Im Rahmen des Sommerprog­ramms veranstalt­ete Rewa ein großes traditione­lles Picknick, an dem Eltern und Kinder, Personal und Besucher teilnahmen. Ein junges Artisteneh­epaar aus Australien überrascht­e die Kinder im August mit einer Zirkusvorf­ührung mit Jonglage und Hula-Hoop-Tanz. Das wollten die Kinder auch probieren. Für Kinder mit Behinderun­g, die noch nie in ihrem Leben so etwas gesehen hatten, sei das eine unglaublic­he Inspiratio­n, sagt Karola Wood.

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