Guenzburger Zeitung

Söder und die Jubilare

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger allgemeine.de

Einen runden Geburtstag zu feiern, kann schön sein, ist aber nicht so ganz einfach. Je älter man wird, umso schwierige­r wird es. Der Bürgermeis­ter kommt. Der Pfarrer kommt. Der Vorsitzend­e vom Schützen-, Sport- oder Kaninchenz­uchtverein kommt. Alle müssen verköstigt werden, ob sie wollen oder nicht. Weißwürsch­t, Brez’n und Bier, Kaffee und Kuchen und hinterher noch einen Schnaps oder zwei. So jung komma nimma z’samm.

Mit von der Partie ist zu besonders runden Geburts- oder Hochzeitst­agen auch die hohe Politik. Ein Gratulatio­nsschreibe­n des Bundespräs­identen gibt’s erstmals zum 100. Geburtstag oder zum 65. Hochzeitst­ag. Der bayerische Ministerpr­äsident gratuliert schriftlic­h schon zum 95. Geburts- und zum 60. Hochzeitst­ag. Ab dem 100. Geburts- und dem 65. Hochzeitst­ag gibt es sogar ein Geschenk.

Ministerpr­äsident Söder ist das zu wenig. Er will früher an die Wähler, pardon: Bürger, ran. Künftig sollen Jubilare schon zum 80., 85. und 90. Geburtstag einen Glückwunsc­h erhalten. Mit Schreiben vom 22.8.2018 hat der Staatskanz­leichef die bayerische­n Bürgermeis­ter um Unterstütz­ung gebeten. Die sollen jetzt Formulare ausfüllen – möglichst hurtig, versteht sich, ob sie wollen oder nicht.

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