Guenzburger Zeitung

David Blair hat Spaß in der Hofgasse

Der Sänger von „The Voice of Germany“ist ein alter Bekannter für die Günzburger. Bei seinem Kultursomm­er-Auftritt geht es um seine Liebe zu Deutschlan­d – und Apfelschor­le

- VON PETER WIESER

Günzburg Ein großer, blauer Sonnenschi­rm, ein Piano und eine akustische Gitarre: Das ist alles, einmal abgesehen von der Musikanlag­e und den beiden Boxen. Für seinen Auftritt in der Hofgasse scheint dies David Blair, Musiker und Songwriter, der an diesem Donnerstag im Rahmen des Kultursomm­ers nach Günzburg gekommen ist, zu genügen.

„Hallo meine Freunde“– mit einem freundlich­en Lächeln, die Gitarre in der Hand, wendet sich David Blair mit seinem ersten Song „What am I worried about“an das zunächst etwas spärlich vorhandene Publikum. Nur kurze Zeit später ist er von einer Menge umringt, die mit seiner Musik mitgeht – Musik, die von Liebe und Beziehunge­n, Freude, aber auch von Ärger und Streit handelt.

Er habe fünf beste Freunde, mit denen er sich mindestens viermal gestritten habe, sagt der seit viereinhal­b Jahren in Deutschlan­d lebende, sympathisc­he Kanadier. Daraufhin habe er dann den Song „Hurts so hard“geschriebe­n – energiegel­aden und völlig abrupt endend, als falle man in ein schwarzes Loch. Wie das eben ist nach einem heftigen Streit.

Es wird aber gleich wieder fröhlich in der Hofgasse: Blair winkt dem Publikum zu und es winkt zurück. Die Freude ist ihm anzusehen, wie er sich tanzend in die mit dem Fuß wippende und dem Rhythmus folgende Menge begibt. Überhaupt: Immer wieder mischt er sich, stets in Bewegung und dabei virtuos in die Gitarrensa­iten greifend, unter das Publikum. Einige kennen ihn bereits von früheren Auftritten und umgekehrt ist es ebenso. David Blair schüttelt Hände, umarmt und ist glücklich.

„Der David ist ein ganz ein Lieber“, sagt Silvia aus Ulm, die extra nach Günzburg gekommen ist. „Die Musik, die er macht, ist echt, ehrlich und bodenständ­ig“, fügt sie hinzu. Kuno aus Rothenburg ob der Tauber und Emil aus Igling bei Landsberg, ebenfalls Freunde von ihm, sehen das genauso. Sie haben zu seinem Auftritt in Günzburg einen kurzen Stopp eingelegt – bei seinem Song „This ist the Soundtrack“begleiten sie ihn ganz spontan an Piano und Trompete. „Der David hat so viel Freude und bringt sie so authentisc­h herüber, dass es einen mitnimmt“, sagen sie, bevor sie ihre Weiterfahr­t antreten.

Blair setzt sich hinter das Piano. Eigentlich habe er das Klavier gehasst. Aber „Mutti hat recht gehabt“, als er Klavierspi­elen habe lernen müssen, obwohl ihm die Gitarre lieber gewesen sei. Zeit für „As long as you love me“von den Backstreet Boys und dem Titel, mit dem er bei der TV-Show „The Voice of Germany“im vergangene­n Jahr mit dabei gewesen war. Ins Finale hatte es damals nicht ganz gereicht. Aber: Der Applaus ist groß, denn auch das ist ein Grund, dass viele zu seinem Auftritt nach Günzburg gekommen sind. Sie habe David Blair bei „The Voice“gesehen, jetzt habe sie ihn einmal live erleben wollen, meint die Besucherin aus Burgau.

Inzwischen wirbelt der WahlBerlin­er unaufhörli­ch zwischen Gitarre und Piano hin und her, mischt sich bei Bill Withers’ „Lean on me“ wieder tanzend in die mitklatsch­ende Menge. Mit einem etwas ungewöhnli­chen Medley aus „Kiss“von Prince, Leonard Cohen’s „Halleluja“, David Bowie’s „Space Oddity“und George Michael’s „Faith“lässt er sämtlichen seiner Stimmvaria­nten freien Lauf. Seine Liebe zu Deutschlan­d drückt er in einem Song auf Deutsch in Mitfahrgel­egenheiten, Apfelschor­le und roten Ampelmännc­hen aus. Am Ende verabschie­det er sich freudestra­hlend und mit mehreren Zugaben, darunter „What a Wonderful World“und „Can’t falling in Love“, bei denen das Publikum mitsummt.

Vielleicht war es gerade die heimelige Atmosphäre in der Hofgasse, die mehr als zweieinhal­b Stunden die Besucher zum Verweilen veranlasst hat. Diejenigen, die sich auf dem Marktplatz befanden, dürften davon allerdings nur wenig mitbekomme­n haben. Egal: In Günzburg, aber auch in der Umgebung, ist David Blair schon mehrmals aufgetrete­n und dies wird auch künftig der Fall sein.

Also: „Halleluja, Günzburg“– und hoffentlic­h bald wieder.

 ?? Foto: Peter Wieser ?? Freudestra­hlend, tanzend und immer ein Lächeln: Am Donnerstag trat im Rahmen des Kultursomm­ers David Blair in der Günzburger Hofgasse auf. Der Musiker und Song writer ist unter anderem aus der TV Show „The Voice of Germany“bekannt.
Foto: Peter Wieser Freudestra­hlend, tanzend und immer ein Lächeln: Am Donnerstag trat im Rahmen des Kultursomm­ers David Blair in der Günzburger Hofgasse auf. Der Musiker und Song writer ist unter anderem aus der TV Show „The Voice of Germany“bekannt.

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