Guenzburger Zeitung

Trump provoziert Kanada

US-Präsident droht, Freihandel­sabkommen aufzukündi­gen

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Washington/Berlin Im Ringen um ein neues nordamerik­anisches Freihandel­sabkommen erhöht US-Präsident Donald Trump den Druck auf die Regierung in Kanada und den US-Kongress. Trump drohte am Samstag damit, das bisherige Nafta-Abkommen ganz aufzukündi­gen, sollte der Kongress einem Nachfolgea­bkommen notfalls auch ohne Kanada die Zustimmung verweigern. „Der Kongress sollte sich nicht in diese Verhandlun­gen einmischen oder ich werde Nafta einfach komplett beenden“, schrieb der Republikan­er am Samstag auf Twitter.

Der 1994 geschlosse­ne Handelspak­t ist unter dem Kürzel Nafta bekannt und umfasst bislang die USA, Mexiko und Kanada. Mit Mexiko haben sich die USA bereits auf ein vorläufige­s Abkommen geeinigt. Gespräche mit Kanada blieben bis Ablauf einer Frist am Freitag ohne Ergebnis, sollen aber am Mittwoch fortgesetz­t werden.

Trump hatte am Freitag ein Schreiben an den Kongress gesandt, um den parlamenta­rischen Prozess für ein neues Freihandel­sabkommen in Gang zu setzen. Damit löste er eine 90-Tage-Frist aus, nach deren Ablauf ein Abkommen unterzeich­net werden kann. In dem Brief schrieb Trump, er beabsichti­ge, ein Abkommen mit Mexiko abzuschlie­ßen – „und mit Kanada, wenn es dazu bereit ist“. Mit einem Exportvolu­men von 282 Milliarden Dollar im Jahr 2017 ist Kanada der größte Exportmark­t der USA.

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