Guenzburger Zeitung

FCA fehlt das letzte Quäntchen Glück

Die Fans im Stadion sehen beim 1:1 gegen Mönchengla­dbach ein tolles Fußballspi­el, dennoch war Trainer Manuel Baum mit dem Ergebnis nicht zufrieden

- VON WOLFGANG LANGNER

Augsburg Mit der Zufriedenh­eit ist das so eine Sache. Manchmal fällt es unheimlich schwer, diese auch zu zeigen. Manuel Baum, der Trainer des Fußball-Bundesligi­sten FC Augsburg, hatte jedenfalls am Samstag damit lange seine Probleme. Dabei hatte er eine Menge Gutes gesehen beim 1:1 seiner Mannschaft vor 29 580 Zuschauern gegen Borussia Mönchengla­dbach. Der FCA machte ein großes Spiel, zeigte Lust, Herz und bot schönen Kombinatio­nsFußball, doch auch das war zu wenig, um die Gäste vom Niederrhei­n zu besiegen.

„Wenn mir vorher einer gesagt hätte, dass wir einen Punkt holen, hätte ich das gerne unterschri­eben, aber jetzt nach dem Spiel fühlt sich das nicht mehr so gut an“, blickte Baum nach der Partie etwas ratlos in die Augen der Journalist­en. Als sich die erste Aufregung nach den spannenden 90 Minuten dann gelegt hatte, da hatte sich dann auch Baum wieder etwas gefangen: „Ich denke, als FC Augsburg können wir mit vier Punkten aus zwei Spielen zum Saisonstar­t gut leben, und wenn wir un-

abhängig vom Ergebnis das Spiel betrachten, haben wir eine richtig gute Leistung gebracht.“Es war auch ein Spiel, wie man sich Fußball vorstellt. Das lag vor allem daran, dass beide Teams „mit offenem Visier“spielten, wie es Gladbachs Trainer Dieter Hecking auf den Punkt brachte. „Augsburg hat uns gejagt und wir mussten immer wieder Lösungen finden“, so Hecking. Dabei hatte Gladbach bereits in der ersten Minute durch Thorgan Hazard eine gute Möglichkei­t zur Führung. Beim FCA setzte sich vor allem immer wieder Marco Richter in Szene, der für Augsburg auch die erste Möglichkei­t hatte. Als Michael Gregoritsc­h bereits nach zwölf Minuten sein erstes Saisontor erzielte, gewann die Partie mehr und mehr an Intensität. Gladbach hatte dabei die größte Chance durch Johnson (17.), doch Jeffrey Gouweleeuw, der ein Riesenspie­l machte, konnte den Ball noch von der Linie kratzen. Auch als Gladbachs Neuzugang Alassane Pléa nach 68 Minuten den Ausgleich erzielte, spielten beide Mannschaft­en weiter auf den Siegtreffe­r, wobei der FCA in der Schlusspha­se die besseren Möglichkei­ten hatte.

FCA-Verteidige­r Martin Hinteregge­r wirkte zwar nach dem Schlusspfi­ff abgekämpft und müde, aber irgendwie auch ganz zufrieden: „Wir haben gegen eine Mannschaft gespielt, die uns alles abverlangt hat. Aber wir haben richtig gut dagegengeh­alten. Das 1:1 nehmen wir mit. Wir waren zwar am Sieg nah dran, aber man muss schon auch sehen, welche Qualität Gladbach hat.“Für den Österreich­er war es auch ein besonderes Spiel.

Im Winter 2016 war er von RB Salzburg nach Mönchengla­dbach verliehen worden. „Auch wenn es nur eine kurze Zeit in Mönchengla­dbach war, es war auch eine schöne Zeit und ich kenne ja noch den einen oder anderen Spieler“, so Hinteregge­r.

Fakt ist, dass der FCA seit dem Aufstieg in die Bundesliga im Jahr 2011 noch nie so einen guten Start vorweisen konnte. Drei Punkte aus zwei Spielen war das bisher beste Ergebnis in der Saison 2016/17 noch unter Dirk Schuster. „Vier Punkte sind sehr gut, wir dürfen aber keinen Zentimeter nachlassen und werden in Mainz wieder voll auf Sieg spielen“, verspricht Hinteregge­r.

Bis dahin ist allerdings noch etwas Zeit. Aufgrund der Länderspie­lpause findet diese Partie erst am 15. September statt.

FCA-Manager Stefan Reuter ging es ähnlich wie Manuel Baum. Seinem Team konnte der Ex-Nationalsp­ieler nichts vorwerfen, er bemängelte vor allem das letzte Quäntchen Glück, das dem FCA gefehlt hat: „Unsere Jungs haben das gut gemacht. Wir haben viel Aufwand betrieben. Unser Manko war, dass wir nach dem 1:0 nicht nachgelegt haben.“Reuter spricht vor allem über die Druckphase des FCA nach der Pause: „Den Schuss, den Yann Sommer gegen Michael Gregoritsc­h gehalten hat, war schon sensatione­ll. Wenn wir da das 2:0 machen, dann gewinnen wir das Spiel.“

FCA Giefer – Schmid, Gouweleeuw, Hin teregger, Max – Khedira, Baier – Hahn, Koo (75. Götze), M. Richter (72. Caiuby) – Gregoritsc­h (90. Ji) Mönchengla­dbach Sommer – Beyer (46. Zakaria), Ginter, Jantschke, Wendt – Strobl – Hofmann, Neuhaus (89. Cuisance) – T. Hazard, Raffa el (46. Pléa), Johnson Tore 1:0 Gregoritsc­h (12.), 1:1 Pléa (68.) Schiedsric­hter Wil lenborg (Osnabrück) Zuschauer 29 580

 ?? Foto: Ulrich Wagner ?? Pech gehört zum Fußball dazu. Michael Gregoritsc­h (links) vergab hier eine große Chance. Daniel Baier (rechts) ist fassungslo­s. Der FCA musste sich am Ende gegen Mön chengladba­ch mit einem 1:1 begnügen.
Foto: Ulrich Wagner Pech gehört zum Fußball dazu. Michael Gregoritsc­h (links) vergab hier eine große Chance. Daniel Baier (rechts) ist fassungslo­s. Der FCA musste sich am Ende gegen Mön chengladba­ch mit einem 1:1 begnügen.

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