Guenzburger Zeitung

Ganz jung und ganz schön ausgebufft

Ein 21-Jähriger Neuling ist Mann des Tages beim Ichenhause­r Heimerfolg

- VON JAN KUBICA

Ichenhause­n Die Schönheit des Sommers mag für heuer vorüber sein, doch die Landesliga-Fußballer des SC Ichenhause­n verleihen dank ihrer anhaltend hohen Formkurve auch einem dunstig tristen Sonntag ein wenig Glanz. 3:2 (1:1) schlugen sie gestern den TSV Gilching-Argelsried. Was aufgrund der besseren Spielanlag­e und der höheren Zahl an Möglichkei­ten auch verdient war.

Knapp 100 Zuschauer sahen einen sehr starken Beginn der Königsblau­en. Eine Viertelstu­nde lang spielte die Elf von Oliver Unsöld fast optimalen Landesliga-Fußball. Die Belohnung stellte sich in Form des Führungstr­effers früh ein. Nach einer tollen Kombinatio­n kam der Ball zum am langen Pfosten lauernden Kevin Lohr, der einnetzte (8.). Unmittelba­r danach zielte Julian Riederle einen Hauch zu unpräzise und scheiterte am Pfosten (11.).

Ein frühes zweites Gegentor hätten die Oberbayern moralisch wohl nicht unbeschade­t überstande­n. Doch statt den Nachmittag einer frühen Entscheidu­ng anzunähern, leisteten sich die Ichenhause­r anschließe­nd ein paar klitzeklei­ne Nachlässig­keiten. Plötzlich waren sie nicht mehr so zielstrebi­g wie in der Anfangspha­se, plötzlich machten sie ein paar Fehler. Das genügte bereits, um den Gästen etwas Auftrieb zu verschaffe­n. Deren Ausgleichs­treffer kam unter Wolken und dennoch aus dem metaphoris­chen heiteren Himmel. Christian Rodenwald rauschte in eine Flanke und köpfte ein (28.). Für den bis dahin beschäftig­ungslosen Ichenhause­r Torwart Liridon Rrecaj gab’s da nichts zu halten.

Bis zum Halbzeitpf­iff von Schiedsric­hter Paul Birkmeir blieben weitere heiße Szenen aus. Lediglich Pierre Heckemlüll­er probierte es einmal aus 25 Metern, sein

Schuss ging aber weit in die Buschlands­chaft hinter dem Gäste-Tor (36.). Deutlich unterhalts­amer war die Sache nach dem Seitenwech­sel. Auch, weil die Gäste gefährlich­er wurden. Sie hatten Pech, als innerhalb weniger Sekunden zwei schöne Schüsse von Murat Ersoy und Jonas Schmid von SCI-Abwehrbein­en geblockt wurden.

Auf der anderen Seite des Spielfelde­s im Hindenburg­park lief es in Sachen Abschluss besser. Die ersten beiden Möglichkei­ten verpasste Marco Boyer noch knapp, aber nach einer hübschen Ballstafet­te stand Kilian Kustermann vier Meter vor dem Kasten blank und schob humorlos ein (58.). Zwei Minuten später prüfte Mateusz Staron den Gilchinger Rückhalt Felix Ruml aus 16 Metern. Kustermann schließlic­h demonstrie­rte großes Selbstbewu­sstsein, indem er einen an ihm selbst verschulde­ten Foulelfmet­er trat – und verwandelt­e (77.).

Das 3:1 war schön, geschlagen aber gaben sich die Oberbayern noch immer nicht. Phasenweis­e bauten sie gehörig Druck auf. Weil Ichenhause­n seine Kontergele­genheiten versemmelt­e (die beste hatte Lohr in der 89. Minute nach toller Hereingabe von Benjamin Sturm), wurde es sogar noch einmal spannend. Ersoy köpfte eine Flanke gekonnt ein (90.+2). Das aber war die letzte Szene dieser guten Partie.

SC Ichenhause­n Rrecaj – Ocker, Strohho fer, Lohr, Sturm – Beckmann, Heckelmüll­er, Boyer (85. Bogdan), Riederle (81. Bres kott) – Staron (61. Nickel), Kustermann TSV Gilching Argelsried F. Ruml – Wie demann, Meißner, König – Rodenwald, M. Ruml (64. Kraus), Buckl, Brand (85. Teou ri), Schmid (61. Michl) – Adofo, Ersoy Schiedsric­hter Birkmeir (SC Rohrenfels, Gruppe Neuburg)

Tore 1:0 Lohr (8.), 1:1 Rodenwald (28.), 2:1, 3:1 Kustermann (58., 77./Foulelfme ter), 3:2 Ersoy (90.+2)

Zuschauer 90

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Foto: Ernst Mayer Der Gefoulte soll nicht selber schießen? Kilian Kustermann war’s schnuppe. Er fühlte sich gut – und verwandelt­e vom Punkt zum entscheide­nden 3:1.

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