Guenzburger Zeitung

Kokoschkas Rückkehr

Stockholme­r Museum gibt Bild an Erben des Kunsthändl­ers Flechtheim zurück

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Düsseldorf/Stockholm Das Stockholme­r Kunstmuseu­m Moderna Museet gibt den Erben des jüdischen Kunsthändl­ers Alfred Flechtheim (1878–1937) ein Gemälde von Oskar Kokoschka zurück. Das 1910 entstanden­e Porträt „Marquis Joseph de Montesquio­u-Fezensac“werde in Übereinsti­mmung mit den Washington­er Prinzipien restituier­t, erklärten das Museum und die Erben-Anwälte in einer gemeinsame­n Mitteilung.

Bei dem Kokoschka-Bild habe sich dokumentie­ren lassen, dass das Gemälde in den späten 1920er Jahren in Flechtheim­s Galerie zum Verkauf stand, hieß es weiter. Als die Galerie zwangsweis­e aufgelöst worden sei, habe es Flechtheim­s Mitarbeite­r Alex Vömel, der später der NSDAP beitrat, veräußert. Das Bild sei nach Schweden gelangt, als Flechtheim bereits seine Galerien verloren hatte und zum Ziel antisemiti­scher Attacken der Nationalso­zialisten geworden sei.

Alfred Flechtheim war einer der bedeutends­ten Galeristen für Avantgarde-Kunst in der Weimarer Republik. Die Nazis trieben ihn ins Exil. Seine Galerien in Düsseldorf und Berlin wurden liquidiert. Er starb 1937 in London. Die Flechtheim-Erben fordern von mehreren Institutio­nen Bilder ein. Mit den Bayerische­n Staatsgemä­ldesammlun­gen liegen sie im Streit um Bilder von Max Beckmann.

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Foto: M. H. Stötzel, dpa Das Porträt des Marquis de Mointes quiou Fezensac.

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