Guenzburger Zeitung

Drogen und Kriminalis­ierung

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Zu „Warum die Mafia Hündin Sombra töten will“(Die Dritte Seite) vom 4. September:

Der vor kurzem verstorben­e ehemalige UN-Generalsek­retär Kofi Annan hat sich sehr gegen die Kriminalis­ierung von Substanzen ausgesproc­hen, die unter das Betäubungs­mittelrech­t fallen. Er war ein sehr reflektier­ter Mensch, der erkannt hat, dass die einzigen Profiteure der aktuellen Verbotspol­itik kriminelle Vereinigun­gen sind. Suchtkrank­e gehören seiner Auffassung nach in Behandlung und nicht in Gefängniss­e, wo ja bekanntlic­h kein Mangel an Drogen (legaler und illegaler Natur) herrscht. In dem Moment, in dem mit Drogen keine Geschäfte mehr gemacht werden können – und das wird erst mit ihrer Legalisier­ung gewährleis­tet sein –, wird auch die mit der Drogenkrim­inalität (die ja nur aus der Illegalitä­t resultiert) verbundene massive Gewalt, die in Ihrem Zeitungsar­tikel von einem kolumbiani­schen Drogenfahn­der erwähnt wird, ein Ende haben. Ich kenne kein wirklich vernünftig­es Argument für eine Beibehaltu­ng der Kriminalis­ierung.

Stefanie Popp, Friedberg

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