Guenzburger Zeitung

Auf den Hund gekommen

Gut aussehende Langeweile

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Auf den Hund gekommen ist der Film schon lange, jetzt gräbt er einen uralten Knochen aus: 20000 Jahre vor unserer Zeit soll der junge Keda (Kodi Smit-McPhee) auf seine erste Jagd mit den Männern seines Stammes. Bisons mit dem Stock abstechen ist allerdings nicht so ganz sein Ding, er stürzt dabei einen Abhang hinunter und wird vermeintli­ch tot von seinem Stamm zurückgela­ssen. Verwundet schleppt er sich durch die Wildnis und verletzt bei der Attacke eines Wolfsrudel­s eine Wölfin. Mann und Wölfin raufen um spärliche Nahrung, helfen sich aber letztlich beim Überleben und werden Freunde.

Wie ein wildes Tier zum Schoßhündc­hen pervertier­te, ist eigentlich eine hoch spannende Geschichte. Hier hat aber jemand zu sehr auf den Vierbeiner unter dem Schreibtis­ch geschaut. So ist beim Kuscheln und Löffeln am Lagerfeuer, bei ein paar Lektionen vom Hunde-Flüsterer der lange Heimweg – trotz bildgewalt­iger Naturaufna­hmen – auch ziemlich langweilig.

Das Survival, unterfütte­rt mit Regenwürme­rn und Fliegen, die Gespräche zwischen Junge und Hund, die keineswegs oscar-reif sind – viel mehr passiert nicht, bei der altmodisch­en Mannwerdun­g. „Alpha“ist enorm gut aussehende Langeweile.

» Alpha (97 Min.), Abenteuer, USA, 2018 Wertung ★✩✩✩✩

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