Schulen als Großbaustelle
Wo in den Sommerferien im Landkreis gearbeitet wurde, wo auch jetzt noch gewerkelt wird und wodurch die Vorhaben gebremst werden
Landkreis Internet, Energieeinsparung, Ersatzneubau: Unter diesen drei Schlagwörtern lässt sich grob zusammenfassen, was in den Schulen im Landkreis an Baumaßnahmen während der Sommerferien gelaufen ist und – zum Beispiel am Günzburger Dossenberger-Gymnasium oder an der Fachoberschule/ Berufsoberschule in Krumbach – auch noch läuft.
Von den 42 Schulen, die das Schulwerk der Diözese Augsburg innerhalb von zwei Jahren ans Netz bringen will, hätte das St.-ThomasGymnasium in Wettenhausen eine der ersten sein sollen. Jetzt kommt es anders, sagt Direktor Andreas Eberle. Zwei Provider hätten sich nicht einigen können, nun werde von Krumbach her eine Glasfaserleitung gelegt. Eberle hofft, dass in den Sommerferien 2019 die große Umrüstung stattfindet und dann im ganzen Haus WLAN zur Verfügung steht. „Am Geld liegt´s nicht und am Schulwerk liegt´s nicht“, sagt er, „der Digitalausbau ist dem Leiter des Schulwerks, Peter Kosak, eine Herzensangelegenheit.“Die 60 bis 65 Rechner für die Schüler von St. Thomas werden erst gekauft, wenn die Internet-Versorgung im Haus steht, damit sie nicht schon veraltet bevor sie zum ersten Mal hochgefahren werden.
Schneller gehen wird es wohl mit einer neuen Beleuchtung für die etwa zehn Jahre alten Sporthallen des Wettenhauser Gymnasiums. Für circa 60 000 Euro werden LEDLampen installiert, die ungefähr 70 Prozent weniger Energie brauchen als die bisherigen Lampen. Drei Tage in den Weihnachtsferien sollten reichen, um diese Arbeit zu erledigen, hofft Eberle. Ebenfalls nur in den Ferien, vielleicht noch im Herbst oder dann eben im Frühjahr, könne eine andere Baumaßnahme erledigt werden, die „seit Jahrzehnten gewünscht“sei: Der Trakt des St.-Thomas-Saals und die Südseite des Thomas-Trakts sollen mit Außenrollos versehen werden.
In den Günzburger Maria-WardSchulen, die ebenfalls zum Schulwerk der Diözese gehören, ist man beim Digitalausbau schon einen Schritt weiter. Das ganze Gymnasium sei nun mit Glasfaser verkabelt, sagt Direktor Christian Hörtrich, etwa 6000 Meter Kabel wurden verlegt, das Signal sei auch schon da. Jetzt können auch die Gymnasiasten in Maria Ward mit je fünf Lizenzen für Office 365 ausgestattet werden, „ein Riesen-Vorteil“, gerade für Gruppenarbeit oder das Weiterarbeiten an schulischen Aufgaben zu Hause, sagt Hörtrich, denn vor allem im Gymnasium werde viel mit iPads gearbeitet. Insgesamt 700000 Euro sind für die EDV-Ausstattung investiert worden, davon der Löwenanteil mit 600000 Euro für das Gymnasium. Der nächste Schritt für seine Schulen – die Realschule ist schon seit dem vergangenen Schuljahr verkabelt – sei flächendeckendes WLAN, sagt Hörtrich.
Baumaßnahmen an den Schulen, für die der Landkreis die Sachaufwandsträgerschaft hat, koordiniert Fernanda Barbato, die den Fachbereich Gebäudemanagement am Landratsamt Günzburg leitet. Sie nennt drei Schulen, wo gerade große Baumaßnahmen laufen: das Dossenberger-Gymnasium in Günzburg, die Fachoberschule/Berufsoberschule in Krumbach und das Simpert-Kraemer-Gymnasium in Krumbach, wo die Generalsanierung für knapp 22 Millionen Euro läuft. Außer diesen drei großen Projekten macht der Landkreis an den Schulen, wo er den Sachaufwand trägt, „im Moment nur Instandhaltung“, sagt Fachbereichsleiterin Barbato. Einige Schulen seien zur Sanierung vorgesehen, sie erarbeite gerade einen Zeitplan dafür. Für die Realschule Thannhausen beispielsweise sei schon ein Planer beauftragt worden, mittelfristig gebe es an weisind, teren Schulen Handlungsbedarf. Grenzen setzten der Bau- und Sanierungstätigkeit an den Schulen aber die finanziellen Möglichkeiten des Landkreises und die personellen Ressourcen im Landratsamt, vor allem aber die Auslastung der Betriebe im Baugewerbe. Schon bei den jetzt laufenden Projekten habe man etliche Gewerke mehrfach ausschreiben müssen, weil die Baufirmen so gut ausgelastet sind.
An der FOS/BOS laufen die Arbeiten schon seit 2017, demnächst soll nach den Worten von Fernanda Barbato Richtfest für den Ersatzneubau sein, insgesamt 13,2 Millionen Euro sind dafür einkalkuliert. Am Günzburger DossenbergerGymnasium ist der Abbruch des Verwaltungsgebäudes so gut wie abgeschlossen, sagt sie, das habe wegen des Lärms unbedingt in den Ferien erledigt werden müssen. Insgesamt 24 Millionen Euro will der Landkreis hier investieren.
Direktor Peter Lang freut sich bereits auf den Spatenstich für das neue Verwaltungsgebäude, der noch im Herbst erfolgen soll. „Es ist alles sehr gut gelaufen“, sagt er, die Zusammenarbeit mit dem Landratsamt funktioniere auch hervorragend. Und dank der intensiven Vorarbeit könne der Schulbetrieb trotz der Arbeiten laufen.