Philosophieren und chillen im Kloster
In Wettenhausen findet derzeit eine internationale Sommerbegegnung für junge Menschen statt. Wie die Teilnehmer die gemeinsamen Tage dort erleben
die den Reiz ausmacht, sich in Diskussionen und in der Gemeinschaft auszutauschen. Dies geschieht teilweise in verschiedenen Sprachen, einem Mix aus Deutsch, Englisch, Tschechisch, Italienisch und mehr.
Dabei geht es auch darum, Themen und Situationen aus der Welt und aus ganz verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und schrittweise zu verstehen. Eine zentrale Rolle spielt der christliche deutsche Philosoph Ferdinand Ulrich: Unter dem Titel „Eine spannende Reise in die Philosophie und unser Leben“werden seine Gedanken zu dem Märchen „Hänsel und Gretel“thematisiert. Es geht unter anderem um philosophische theologische Grundfragen, wie: „Wo ist der Ursprung“, „Was hat Gott damit zu tun“oder „Wie finde ich eine echte Selbstverwirklichung“. „Unser Selbstsein und unsere Identität neu entdecken“, nennt es Jennifer. Nicht nur sein „eigenes Ding“zu machen, sondern auch etwas, was von Gott her angedacht sei oder wie man etwas für andere Menschen einbringen könne, fügt Pfarrer Rietzler hinzu.
Einen weiteren Bestandteil der internationalen Sommerbegegnung stellt der kulturelle Austausch dar: Am Sonntag fand ein Besuch mit einem Rundgang im Kloster Wiblingen statt. Ein Ausflug nach Ulm steht ebenfalls noch an. „PhilosoGlauben phieren, Beten, Chillen und Kultur“, auch dies ist ein Motto unter dem die Begegnung stattfindet. Chillen im Kloster? Es soll auch ein zur Ruhe kommen und ein Neuausrichten sein – ein weg vom Alltag. „Peace and a quiet place“– Friede und ein ruhiger Ort, so nennt es Betty. Gerade die Begegnungen und die Kontakte zu den Ordensschwestern, seien immer sehr angenehm. Die Teilnehmer sind während dieser Zeit Selbstversorger. Gekocht werde in Kochteams, erzählt Katharina. Am Montag hat es Pasta gegeben.
Das Kloster sei ein idealer Ort, sind sie sich einig. „Die Kirche ist großartig“, bemerkt Karina und der prunkvolle Kaisersaal mache schon Eindruck, schließt sich Anja dem an. Aufmerksam auf die Sommerbegegnung sei sie, wie einige andere Teilnehmer auch, durch ein Gebetsnetzwerk geworden: Die WhatsApp-Gruppe „Einfach gemeinsam beten“, wo dies veröffentlicht worden sei.
Auch die Ordensschwestern freuen sich über den Besuch, vor allem über die gemeinsamen Gottesdienste. „Wir freuen uns, dass die da sind“, sagt Priorin Schwester Amanda. Vielleicht ergebe sich dadurch sogar eine Berufung – dass sich jemand dazu entschließe, den Priesterberuf zu ergreifen oder Ordensschwester zu werden, fügt sie lächelnd hinzu.