Guenzburger Zeitung

Über 500 000 Beschäftig­te sind Analphabet­en

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Mehr als eine halbe Million berufstäti­ge Bayern können dem Deutschen Gewerkscha­ftsbund (DGB) zufolge nicht richtig lesen und schreiben. Die meisten dieser sogenannte­n funktional­en Analphabet­en würden das jedoch aus Sorge um ihren Arbeitspla­tz oder Angst vor Ausgrenzun­gen verbergen, teilte der DGB Bayern mit Blick auf den Weltalphab­etisierung­stag an diesem Samstag mit. Die rechnerisc­h ermittelte­n Zahlen basieren auf einer Studie der Uni Hamburg aus dem Jahr 2011, der sogenannte­n LevelOne-Studie (Leo). Demzufolge haben 14,5 Prozent der deutschspr­achigen Erwachsene­n Schwierigk­eiten, ganze Sätze zu lesen und zu schreiben. Der Großteil von ihnen sei weder lernbehind­ert noch schlecht integriert, sagte DGBRegiona­lkoordinat­orin Renate Schiefer. Mehr als die Hälfte von ihnen habe auch Arbeit. In den meisten Fällen werde das schlicht sozial vererbt. „Oft kann auch mindestens ein Elternteil nicht gut lesen und schreiben.“Der DGB appelliert­e deshalb an Unternehme­n, nicht nur bereits gut ausgebilde­ten Angestellt­en Weiterbild­ungs- und Qualifizie­rungskurse anzubieten, sondern auch die Grundbildu­ng im Betrieb zu ermögliche­n.

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