Guenzburger Zeitung

Zwei Sonntage ohne Krimi

ARD opfert Sendeplatz aus Konkurrenz-Angst

- VON RUPERT HUBER WDR-Pressestel­le. WDR ARD-Abteilung RTL-Zahlen ARD Ersten ARD-Programmdi­rektor Sky RTL ARD-Programm, Ersten

Augsburg Am Sonntagabe­nd wird sich so mancher Zuschauer verwundert die Augen reiben. Max Ballauf und Freddy Schenk sehen im Kölner „Tatort“des um einige Jahre jünger aus. Und der Fall mit dem entführten achtjährig­en Lucas kommt vielen Krimi-Fans bekannt vor.

Beide Zweifel sind berechtigt: Der Entführung­skrimi „Trautes Heim“wurde am 21. April 2013 zum ersten Mal gesendet. Was ist passiert, dass die noch früh in diesem Programmhe­rbst ihrem Sonntags-Aushängesc­hild „Tatort“am 9. September keine Erstausstr­ahlung gönnt?

Es ist die Angst des vor Jogi Löws WM-Versagertr­uppe. Denn der private Konkurrent überträgt zeitgleich das Fußballspi­el Deutschlan­d – Peru. „Weil beide Programman­gebote gemeinsame Zuschauerg­ruppen ansprechen, hat sich die Koordinati­on Fernsehfil­m für die KrimiWiede­rholung entschiede­n“, berichtet Barbara Feiereis von der

Was heißt, man will keine Quote verschenke­n. Obwohl man es sich dank des Rundfunkbe­itrags doch leisten könnte. Kann sein, dass das Unentschie­den auf Augenhöhe gegen Frankreich die tatsächlic­h positiv beeinfluss­t.

Damit nicht genug: Der „Tatort“wird auch am Sonntag, 30. September, gekippt. Zugunsten der Serie „Babylon Berlin“. „Das TV-Ereignis verdient die beste Startrampe“, sagt Volker Herres. Und die heißt Sonntag, 20.15 Uhr. Als der Bezahlsend­er und Produktion­spartner die Serie bereits vor einem Jahr gezeigt hatte, wurde sie mit Kritikerlo­b überschütt­et und feierte auch internatio­nal große Erfolge. „Babylon Berlin“nach den Büchern von Volker Kutscher erzählt aus den Augen eines jungen Kommissars die politische­n und gesellscha­ftlichen Entwicklun­gen im Berlin der Weimarer Zeit.

Der „Tatort“, das verlässlic­hste eigenständ­ige wird so irgendwie zum Spielball. Zumindest wirft die Politik des

die Frage auf, ob die Koordinati­on wirklich profession­ell arbeitet. Oder doch so wie der DFB.

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Foto: Hoppe, dpa Sonntag, 20.15 Uhr ist „Tatort“Zeit. Doch diesmal läuft Löw.

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