Unfallfahrer geht auf Anwohner los
In Unterknöringen prallt ein Mann mit seinem Auto zuerst auf einen Kleintransporter. Dann steuert er auf ein Haus zu. Er wird schwer verletzt – und attackiert schließlich einen Menschen
Unterknöringen Ein schwerer Verkehrsunfall hat sich am Donnerstagabend gegen 18.30 Uhr im Burgauer Stadtteil Unterknöringen ereignet. Ein 51-Jähriger, der mit seinem Fahrzeug auf dem Zollberg in Richtung Günzburg unterwegs war, fuhr zunächst auf einen vor ihm fahrenden Kleintransporter auf. Dessen Fahrer wurde dabei leicht verletzt. Anschließend überholte er den Transporter auf der rechten Seite und fuhr quer über die Fahrbahn und einen angrenzenden Gehweg. Dabei prallte er nach Angaben der Polizei mit der Fahrzeugfront gegen einen Gartenzaun, beschädigte zudem zwei Betonsäulen und kam an der Hausmauer eines angrenzenden Anwesens zum Stehen.
Der Autofahrer erlitt dabei schwere Verletzungen. Im Anschluss ging der aus Burgau stammende Mann auf einen Anwohner los, der dabei leicht am Arm verletzt wurde, wie die Polizei auf Anfrage unserer Zeitung erklärt. Weitere anwesende Personen hielten den Mann bis zum Eintreffen der Beamten fest. Jürgen Krautwald von der Pressestelle des Präsidiums Schwaben Süd/West sagt, dass derzeit
ausgeschlossen werden kann, dass der Autofahrer absichtlich in Richtung des Hauses fuhr. Erkenntnisse darüber, dass er zuvor Verkehrsteilnehmer oder Fußgänger gefährdet haben könnte, lägen derzeit aber nicht vor. Warum der Mann auf den Anwohner losging, wird jetzt ermittelt. Der entstandene Sachschaden des Unfalls beläuft
sich auf circa 60 000 Euro. Die Feuerwehren aus Burgau, Ober- und Unterknöringen waren mit 30 Mann zur Verkehrslenkung und Absicherung der Unfallstelle vor Ort. Der Autofahrer musste ins Bezirkskrankenhaus eingeliefert werden – nicht nur wegen seiner schweren Verletzungen, sondern auf Anordnung der Polizei, auch wegen seines psynicht
chischen Zustands, erklärt Jürgen Krautwald gegenüber unserer Zeitung.
Burgaus Feuerwehrkommandant Hans-Peter Merz sagt, dass der Autofahrer nicht zu beruhigen gewesen sei, sodass der Notarzt Mühe gehabt habe, einen Zugang zu legen. Man habe den Mann dafür festhalten müssen. Er sei apathisch gewesen
und habe nicht gewusst, wo er sei beziehungsweise, was gerade passiert. So habe er auch ständig gesagt, dass er doch keinen Unfall gehabt habe. „Er war orientierungslos.“Merz sagt, er selbst könne das nur vermuten, aber für ihn habe es danach ausgesehen, dass der Autofahrer krankheitsbedingt diesen Unfall verursacht habe.