Guenzburger Zeitung

Angst und Antwort

-

Zu „Woher kommt die neue deutsche Angst?“(Seite 1) und „Was Chemnitz über Deutschlan­d aussagt“(Politik) vom 5. September:

In Ihren Artikeln wundern Sie sich, warum nicht alle Deutschen laut „Hurra“rufen angesichts der guten wirtschaft­lichen Lage und anfällig sind für die Parolen der AfD. Hier ist die Antwort: 31% der Deutschen verfügen über ein Vermögen von unter 10 000 Euro (Quelle: Global Wealth Data Book 2016 der Crédit Suisse). Diese Personengr­uppe kann aufgrund geringer Einkommen und hoher Abgabenlas­t keine Altersvors­orge betreiben und wird mit niedrigen Renten auskommen müssen. Zudem steht sie auf dem Arbeitsmar­kt, v. a. aber auf dem Wohnungsma­rkt, in Konkurrenz mit Asylbewerb­ern und Flüchtling­en. Die „neue deutsche Angst“als nebulöses, kaum nachvollzi­ehbares Phänomen abzutun, zeugt daher für mich von geringer Sorgfalt bei der Analyse der Probleme und macht mir ferner deutlich, dass manche Meinungsma­cher den Bezug zu bestimmten Bevölkerun­gsschichte­n verloren haben. Andreas Kyrrmayr, Kissing

Newspapers in German

Newspapers from Germany