Zwischen den Kriegen
Internationales Filmprojekt erzählt die Geschichte Europas
Arte, 20.15 Uhr Geschichte im Fernsehen kann sehr trocken sein – dass es auch anders geht, zeigt die internationale TV-Serie „Krieg der Träume“. Sie startet heute um 20.15 Uhr bei Arte mit acht Folgen. Am Montag danach laufen um 22.45 Uhr im Ersten drei weitere.
Alle 13 Figuren, die zu sehen sind, hat es tatsächlich gegeben. Darunter ist Hans Beimler (Jan Krauter), der als Obermaat der kaiserlichen Hochseeflotte den Kieler Matrosenaufstand verfolgt. Zurück in seiner Heimat Bayern kämpft er für die Münchner Räterepublik und eine kommunistische Gesellschaft. Leutnant Rudolf Höß (Joel Basman) verachtet die Weimarer Republik. Gleichgesinnte findet er im Freikorps Roßbach, in dem ehemalige Soldaten das Vaterland auf eigene Faust verteidigen – später wird er KZ-Kommandant in Auschwitz.
Jan Peter hat vier Jahre für seinen Film recherchiert und gedreht. Er hatte ein Budget von etwa zehn Millionen Euro zur Verfügung, 21 europäische Sendeanstalten waren beteiligt. Peter schildert die Schicksale seiner 13 Protagonisten anhand von Tagebüchern und Briefen sehr subjektiv, aber konsequent und authentisch. Er verzichtet auf einen Erzähler und belässt die fiktionalen Spielszenen in ihrem Originalton.
Die Doku-Reihe im HochglanzLook erzählt von zerplatzten Träumen, enttäuschten Hoffnungen, schweren Verwüstungen – und vom Entstehen einer Demokratie mit Gewaltenteilung und dem Recht auf freie Meinungsäußerung und ihrer anschließenden Zerstörung durch Diktatur und Krieg. Und sie zeigt, dass Demokratie ein kostbares Gut ist und keineswegs so beständig, wie wir heute gerne glauben.