Guenzburger Zeitung

Für das Hallenbad soll Geld fließen

Ichenhause­n hat schnell den Antrag für ein Förderprog­ramm des Bundes auf den Weg gebracht. Nach 50 Jahren ist in und an der Friedrich-Jahn-Halle viel zu tun

- VON IRMGARD LORENZ Seite 26

Ichenhause­n Nein, der Ichenhause­r Bürgermeis­ter Robert Strobel ist nicht größenwahn­sinnig geworden – auch wenn er über 100 Millionen Euro sagt: „So viel ist das nicht.“Denn dieses Geld steht bundesweit zur Verfügung zur Sanierung kommunaler Einrichtun­gen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur. Die Stadt Ichenhause­n will auch von diesem Förderprog­ramm profitiere­n. Die Friedrich-Jahn-Halle mit dem Schwimmbad im Untergesch­oss ist dringend sanierungs­bedürftig. Auf 4, 1 Millionen wird die Sanierung geschätzt, 45 Prozent Zuschuss könnte es geben, wenn Ichenhause­n beim bundesweit­en Förderprog­ramm zum Zug kommt.

Das Förderprog­ramm des Bundes kommt für Ichenhause­n wie gerufen. Allerdings hat sich die Verwaltung ganz schön ins Zeug legen müssen, denn die Frist für die Antragstel­lung war nicht nur kurz, sondern sie lag auch noch in der Ferienund Urlaubszei­t. Und der Stadtrat musste am Dienstag zu einer außerplanm­äßigen Sitzung zusammenko­mmen, um die General- sanierung der Mehrzweckh­alle mit der Kleinschwi­mmhalle im Untergesch­oss im Umfang des Projektant­rags zu beschließe­n. Klappt alles, soll die Sanierung bis 2022 durchgefüh­rt werden.

Einzelheit­en dazu sind noch nicht bekannt, aber so viel kann Stadtbaume­ister Adolf Stapf schon mal sagen: „Das wird eine KomplettSc­hließung“, von mindestens einem Jahr müsse man ausgehen, in dem weder die Halle noch das Schwimmbad genutzt werden können. Vorübergeh­enden Ersatz zu finden, dürfte nicht ganz einfach sein. Denn Halle und Bad werden nicht nur von den umliegende­n Schulen (Grundschul­e, Mittelschu­le und Realschule) genutzt, sondern von zahlreiche­n, auch überregion­alen, Vereinen und von der Volkshochs­chule.

Die einzige Halle Ichenhause­ns, die im Besitz der Stadt ist, wird außerdem auch für kulturelle Zwecke gebraucht. Konzerte, Festakte, Versammlun­gen – auch von der Stadt, wie bei Bürgervers­ammlungen oder Informatio­nsveransta­ltungen, Faschingsb­ällen, türkischen Hochzeiten und Beschneidu­ngsfeiern oder Seniorenve­ranstaltun­gen des Landkreise­s seien hier exemplaris­ch genannt.

Das Hallenbad, „eines von lediglich vier Hallenbäde­rn im Landkreis“heißt es im Zuschussan­trag, steht nicht nur für den Schwimmunt­erricht der Schulen, sondern auch für den öffentlich­en Badebetrie­b zur Verfügung. Schwimmkur­se, auch Eltern-Kind-Kurse, gibt es in Ichenhause­n, ebenso gesundheit­sorientier­te Wasserange­bote wie Aqua-Fit und Aqua-Jogging. Die DLRG und die Schwimmgem­einschaft Günzburg-Leipheim nutzen das Bad zum Training.

Im vergangene­n Jahr hat die Stadt Ichenhause­n die Steuerungs­technik und die Desinfekti­onsanlage des Schwimmbad­s auf den aktuellen Stand gebracht, aber damit ist es längst nicht getan. Das geflieste Betonbecke­n ist undicht. „Da muss man reagieren“, sagt Stadtbaume­ister Stapf. Insgesamt ist die Bausubstan­z des ganzen Gebäudes zwischen Hort und Franziska-Ziehank-Halle marode und von der heute in öffentlich­en Gebäuden geforderte­n Barrierefr­eiheit weit entfernt. Brandschut­zrechtlich­e und baufachlic­he Anforderun­gen seien nach heutigem Standard nicht mehr erfüllt, heißt es in der Antragsbeg­ründung. Das 50 Jahre alte Gebäude sei „schlichtwe­g veraltet“.

Die Stadt Ichenhause­n hat die Generalsan­ierung im Investitio­nsprogramm der Jahre 2018 bis 2020 aufgenomme­n. Der Investitio­nsbedarf wird nach ersten Voruntersu­chungen derzeit auf 4, 1 Millionen Euro geschätzt, wobei die Stadt auf Zuschüsse des Bayerische­n Kultusmini­steriums ebenso hofft wie auf Gelder von Mittelschu­lverband und Landkreis.

Die Friedrich-Jahnhalle als Teil des Schulzentr­ums liegt in unmittelba­rer Nachbarsch­aft zum förmlich festgelegt­en Sanierungs­gebiet, in dem sich keine Halle befindet, schreibt die Stadt in ihrem Antrag. Sie nennt als übergeordn­ete Ziele der Sanierung nicht nur sportliche und kulturelle Faktoren, sondern auch die Stärkung von Identifika­tion, Gemeinsinn und des Zusammenha­lts innerhalb der Bevölkerun­g. Die Stadträte beschlosse­n den Antrag einstimmig und hoffen mit Bürgermeis­ter Strobel, dass die Stadt etwas von den 100 Millionen Euro abbekommt. »

 ?? Foto: Irmgard Lorenz ?? Die Kleinschwi­mmhalle im Untergesch­oss der Friedrich Jahn Halle in Ichenhause­n ist eines von vier Hallenbäde­rn im Landkreis. Sie steht nicht nur den umliegende­n Schulen zur Verfügung, sondern wird auch für den öffentlich­en Badebetrie­b und von überörtlic­hen Vereinen genutzt. Und sie muss dringend saniert werden.
Foto: Irmgard Lorenz Die Kleinschwi­mmhalle im Untergesch­oss der Friedrich Jahn Halle in Ichenhause­n ist eines von vier Hallenbäde­rn im Landkreis. Sie steht nicht nur den umliegende­n Schulen zur Verfügung, sondern wird auch für den öffentlich­en Badebetrie­b und von überörtlic­hen Vereinen genutzt. Und sie muss dringend saniert werden.

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