Scherben in Vorgarten: Sollte Hund verletzt werden?
In Rettenbach wurden sie auf einer Fläche von zehn Quadratmetern verteilt. Die Familie hat Anzeige erstattet
Rettenbach Im Vorgarten von Gabriele Nemetz-Lederle und ihrer Familie an der Hauptstraße in Rettenbach hat jemand wohl in der Nacht zu Sonntag Glasscherben verteilt. Die Frau geht davon aus, dass sie gezielt dort verstreut wurden, denn auf dem Gehsteig habe nichts gelegen. Wahrscheinlich habe diese Aktion ihrem Hund gegolten, obwohl der Golden Retriever niemandem etwas tue. Aber weder ihm noch sonst jemandem sei etwas passiert, man habe Glück gehabt. „Normalerweise gehe ich barfuß durch den Garten, um morgens die Zeitung reinzuholen“, sagt sie. Aber sonntags komme ja keine und sie sei direkt mit ihrem Hund spazieren gegangen. Sie hat keine Vermutung, wer die Scherben dort verteilt haben könnte. Zwar habe sie vor anderthalb Jahren einen – gewonnenen – Rechtsstreit gehabt, in dem es um ihren Hund gegangen sei, aber sie wolle niemandem etwas unterstellen. Sie habe mit niemandem Streit. Damit Tier und Mensch nichts passiert, habe sie mit einem Staubsauger den Garten abgesaugt.
Das Thema Hund sei aber gerade heikel in der Gemeinde. Es gebe „eine ungute Stimmung im Dorf“, weil manche die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner einfach liegen lassen. Sie selbst habe aber immer Tütchen dabei, um den Kot einzusammeln. Wegen der Scherben im Garten hat sie bei der Polizei in Burgau Anzeige erstattet.
Dazu gibt es auch eine Pressemeldung der dortigen Inspektion. Eine Fläche von circa zehn Quadratmetern sei verunreinigt worden, steht dort. Hinweise werden unter der Telefonnummer 08222/96900 angenommen. Polizeichef Stefan Eska aber sagt, dass es keine Anhaltspunkte gebe, wer dafür verantwortlich sein könnte, und keine Spuren. Ähnliche Vorfälle, die sich gegen Hunde richteten, seien ihm in der Region auch keine bekannt.
Das sagt auch Rettenbachs Bürgermeisterin Sandra Dietrich-Kast. Sie ist über den Vorfall empört, auch „da ich ein großer Tierliebhaber bin, selbst zwei Katzen besitze und schon mehrmals kleine beziehungsweise kranke Tiere großgezogen habe“. Mit der Bitte, dass Zeugen sich melden, soll es eine Meldung im nächsten oder übernächsten Gemeindeblatt geben. Eine ungute Stimmung in Sachen Hunde habe sie nicht wahrgenommen. Richtig sei aber, dass im Gemeinderat unter anderem angesprochen wurde, dass manche den Hundekot liegen lassen. Daraufhin seien alle Hundehalter im Ort angeschrieben worden, um darauf hinzuweisen, dass dies nicht in Ordnung sei. Auch im Gemeindeblatt wurde das thematisiert. Hundetoiletten habe der Rat abgelehnt
aber es werde nach einer Lösung gesucht. Ob es einen Zusammenhang zwischen den Scherben und einem kaputten Fenster im Kindergarten gibt, kann sie nur mutmaßen. Nemetz-Lederle sagt, die Polizei gehe davon aus, dass das Glas von einem Fenster stamme.