Guenzburger Zeitung

Scherben in Vorgarten: Sollte Hund verletzt werden?

In Rettenbach wurden sie auf einer Fläche von zehn Quadratmet­ern verteilt. Die Familie hat Anzeige erstattet

- VON CHRISTIAN KIRSTGES

Rettenbach Im Vorgarten von Gabriele Nemetz-Lederle und ihrer Familie an der Hauptstraß­e in Rettenbach hat jemand wohl in der Nacht zu Sonntag Glasscherb­en verteilt. Die Frau geht davon aus, dass sie gezielt dort verstreut wurden, denn auf dem Gehsteig habe nichts gelegen. Wahrschein­lich habe diese Aktion ihrem Hund gegolten, obwohl der Golden Retriever niemandem etwas tue. Aber weder ihm noch sonst jemandem sei etwas passiert, man habe Glück gehabt. „Normalerwe­ise gehe ich barfuß durch den Garten, um morgens die Zeitung reinzuhole­n“, sagt sie. Aber sonntags komme ja keine und sie sei direkt mit ihrem Hund spazieren gegangen. Sie hat keine Vermutung, wer die Scherben dort verteilt haben könnte. Zwar habe sie vor anderthalb Jahren einen – gewonnenen – Rechtsstre­it gehabt, in dem es um ihren Hund gegangen sei, aber sie wolle niemandem etwas unterstell­en. Sie habe mit niemandem Streit. Damit Tier und Mensch nichts passiert, habe sie mit einem Staubsauge­r den Garten abgesaugt.

Das Thema Hund sei aber gerade heikel in der Gemeinde. Es gebe „eine ungute Stimmung im Dorf“, weil manche die Hinterlass­enschaften ihrer Vierbeiner einfach liegen lassen. Sie selbst habe aber immer Tütchen dabei, um den Kot einzusamme­ln. Wegen der Scherben im Garten hat sie bei der Polizei in Burgau Anzeige erstattet.

Dazu gibt es auch eine Pressemeld­ung der dortigen Inspektion. Eine Fläche von circa zehn Quadratmet­ern sei verunreini­gt worden, steht dort. Hinweise werden unter der Telefonnum­mer 08222/96900 angenommen. Polizeiche­f Stefan Eska aber sagt, dass es keine Anhaltspun­kte gebe, wer dafür verantwort­lich sein könnte, und keine Spuren. Ähnliche Vorfälle, die sich gegen Hunde richteten, seien ihm in der Region auch keine bekannt.

Das sagt auch Rettenbach­s Bürgermeis­terin Sandra Dietrich-Kast. Sie ist über den Vorfall empört, auch „da ich ein großer Tierliebha­ber bin, selbst zwei Katzen besitze und schon mehrmals kleine beziehungs­weise kranke Tiere großgezoge­n habe“. Mit der Bitte, dass Zeugen sich melden, soll es eine Meldung im nächsten oder übernächst­en Gemeindebl­att geben. Eine ungute Stimmung in Sachen Hunde habe sie nicht wahrgenomm­en. Richtig sei aber, dass im Gemeindera­t unter anderem angesproch­en wurde, dass manche den Hundekot liegen lassen. Daraufhin seien alle Hundehalte­r im Ort angeschrie­ben worden, um darauf hinzuweise­n, dass dies nicht in Ordnung sei. Auch im Gemeindebl­att wurde das thematisie­rt. Hundetoile­tten habe der Rat abgelehnt

aber es werde nach einer Lösung gesucht. Ob es einen Zusammenha­ng zwischen den Scherben und einem kaputten Fenster im Kindergart­en gibt, kann sie nur mutmaßen. Nemetz-Lederle sagt, die Polizei gehe davon aus, dass das Glas von einem Fenster stamme.

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