Guenzburger Zeitung

Visitenkar­te aus der Elbphilhar­monie

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Keine Frage, Hamburgs Elbphilhar­monie verfügt über einen spektakulä­ren Konzertsaa­l. Weniger bekannt jedoch ist, dass hier auch eine große Konzertorg­el ihren Platz hat, deren 4765 Pfeifen über den gesamten Raum verteilt sind. Der traditions­reichen Bonner Orgelschmi­ede Klais ist damit ein Meisterstü­ck gelungen. Diesen Eindruck vermittelt jedenfalls das erste „Elphie“-Orgelalbum, eingespiel­t von Titularorg­anistin Iveta Apkalna. Die Lettin hat auf Bach und Romantik verzichtet und sich ausschließ­lich Werken der Moderne gewidmet, was das Spektrum der Orgel nicht weniger wirkungsvo­ll bekundet. Ob Schostakow­itsch, Janácek, Ligeti oder Sofia Gubaidulin­a mit dem titelgeben­den „Licht und Dunkel“– auch in rhythmisch oder harmonisch avancierte­n Momenten wird der Klang nie grell, und wo die Musik tonal bleibt, wie bei Apkalnas Landsleute­n Kalejs oder Garuta, ist die Wärme der Register schlicht betörend. Ein hoch gelungenes Orgelportr­ät! ★★★★★

(Berlin Classics/Edel)

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Iveta Apkalna: Light & Dark

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