Guenzburger Zeitung

Konsens mit der Vereinsfüh­rung suchen

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Zur Berichters­tattung über die AfD Ver anstaltung am morgigen Samstag in Breitentha­l:

Ich bin seit nun drei Jahren nicht mehr Vorstand des DJK Sportverei­ns. Ich war von 1980 bis 2016 immer im Vorstand vertreten und 16 Jahre bis dato Vorsitzend­er. In all den Jahren war es mein Bestreben, meinen Mitglieder­n, vor allem den Jungen und Jugendlich­en, die Werte eines DJK-Vereins zu vermitteln. Werte, die für heranwachs­ende Menschen nicht nur in einer Vereinsgem­einschaft, sondern auch auf ihrem gesamten Lebensweg wichtig sind. Der DJKSportve­rein steht für Inklusion, Integratio­n, Toleranz sowie für gesunden Menschenve­rstand. Diese Einstellun­g wurde und wird von mir, aber auch von Kollegen im Gremium des Vereins immer vorgelebt und von unseren Mitglieder­n auch verstanden und angenommen. Ein Denken in einer politisch, gesunden und vernünftig­en Mitte war und ist Bestandtei­l unseres Vereines. So wird Integratio­n in unserer Gemeinscha­ft schon seit den frühen 90er-Jahren großgeschr­ieben.

Mit der Aufnahme der ersten Asylbewerb­er in Nattenhaus­en und in unserem Verein hat die DJK schon damals ein menschlich­es Zeichen gesetzt. Noch heute, 25 Jahre später, haben noch viele DJKler Kontakt zu einigen, die wieder in ihrer Heimat sind oder hier, mit unserer Hilfe, eine Existenz aufgebaut haben. Diese Leute denken noch heute gerne an diese Zeit in Breitentha­l zurück.

Auch wenn ich nicht mehr im Vorstand unseres Vereins bin, bin ich überzeugt, dass in unserer derzeitige­n Vereinsfüh­rung niemand mit Absicht oder Überzeugun­g eine Partei unterstütz­t, die mit ihren Ansichten mit Sicherheit viel zu weit nach rechts abgedrifte­t ist. Niemand mit gesundem Menschenve­rstand kann die Thesen einer solchen Partei für gutheißen, und das tun die Entscheidu­ngsträger des DJK-Sportverei­ns auch bestimmt nicht. Warum aber dann doch eine Veranstalt­ung der AfD in Breitentha­l?

Aus Erfahrung in der Zeit als Gemeindera­t weiß ich, dass auch mich schon unser demokratis­ches System, das wir Gott sei Dank haben, überstimmt hat und ich die Entscheidu­ng mittragen musste. Deshalb sollten alle, die den Stab mit der DJK gebrochen haben, noch einmal überlegen, den Konsens mit der Vereinsfüh­rung zu suchen, um gemeinsam, vielleicht sogar auf der Protestver­anstaltung, ein Zeichen zu setzen.

Walter Thoma,

Breitentha­l

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